Man wolle vielmehr, "im Gespräch Lösungen" suchen. Die deutschen Bischöfe müssten dies dafür "den vatikanischen Behörden (...) deutlich machen", sagte er am Montag gegenüber dem Portal katholisch.de. In der Weltkirche gebe es oft "eine ungleichzeitige Entwicklung", weswegen man Verständnis für "eine gewisse Zurückhaltung" in Rom haben müsse.
Einem Ritus für die ganze Kirche muss Rom zustimmen
Er sehe diese Zurückhaltung allerdings weniger auf theologischer Ebene begründet als "auf der Ebene der Verständigung und der zeitlichen Gestaltung", erklärte Volgger. Zudem habe das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965) den örtlichen Bischofskonferenzen gewissen Eigenständigkeiten zugesprochen. Nun sei die Frage, ob diese für diesen Bereich greifen könnten. Wenn es dagegen um einen Ritus gehe, "der für die ganze Kirche Gültigkeit hat, dann muss Rom zustimmen oder einen verbindlichen Modellritus vorlegen".
Zum Abschluss des Reformprozesses der katholischen Kirche in Deutschland, des Synodalen Wegs, hatten sich Bischöfe, Priester, Ordensleute und Laien unter anderem auf die Segensfeiern geeinigt. Der Synodale Weg war am 11. März in Frankfurt mit einer fünften Vollversammlung zu Ende gegangen. Vorangegangen waren gut drei Jahre lange Beratungen über die Zukunft der katholischen Kirche in Deutschland.
Manche Segensfeiern sähen nichts Verbindliches vor
Volgger sagte weiter, manche Praxisvorschläge für die Segensfeiern sähen nichts Verbindliches vor, "sondern einfach nur einen Segen, der auch eine gewisse Unverbindlichkeit hat. Ich meine, das entspricht nicht dem Wesen dessen, was Menschen beabsichtigen, wenn sie sich einander versprechen und ihr Leben als Antwort auf die gemeinsam zu verwirklichende Taufberufung gestalten möchten." Konkrete Vorschläge zur Gestaltung dieser Feiern könnten Seelsorgenden ein Modell an die Hand geben: "Es ist durchaus wünschenswert, dass ein Modell in Praxis kommt und sich dieses dann aufgrund von entsprechenden Erfahrungen entwickeln kann."