Experte rät zu Blick auf breite Bevölkerung bei Pfarrbriefen

Das macht einen guten Pfarrbrief aus

Gottesdienstzeiten, Berichte aus der Gemeinde und vieles mehr. Pfarrbriefe informieren in der Regel über das Leben und die Aktivitäten in einer Pfarrei. Ein Experte mahnt, die Zielgruppe dabei im Blick zu halten.

Ein Pfarrbrief / © Jelen (Erzbistum Köln)

Pfarrbriefe sollten sich nicht nur an Kirchgänger oder sonstige aktive Gemeindemitglieder richten. Das empfiehlt der Koordinator des Portals Pfarrbriefservice.de, Johannes Simon.

Vielmehr müsse er alle Kirchenmitglieder adressieren und auch Menschen darüber hinaus, sagte Simon dem "Würzburger katholischen Sonntagsblatt". 

Pfarrsekretärin einer Kirchengemeinde sortiert Pfarrbriefe am Drucker / © Harald Oppitz (KNA)
Pfarrsekretärin einer Kirchengemeinde sortiert Pfarrbriefe am Drucker / © Harald Oppitz ( (Link ist extern)KNA )

Nach dem Motto "Der Wurm muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler" müsse man sich fragen: "Welche Themen interessieren Leserinnen und Leser? Wo hilft das, was wir als Kirche zu sagen haben, zum Gelingen des Lebens und Zusammenlebens?"

Erscheinungsbild wichtig

Auch ein einheitliches Erscheinungsbild innerhalb eines Bistums sei sinnvoll, sagte Simon, der auch das Referat "Kommunikation imPastoralen Raum" im Medienhaus des Bistums Würzburg leitet. 

Menschen seien es heute gewöhnt, sich an Marken zu orientieren. Wiedererkennung spiele eine große Rolle. 

"Wenn jemand aus den Haßbergen an den Untermain umzieht, kann man am neuen Wohnort die Publikation im Design des Bistums gleich wieder als Pfarrmagazin identifizieren." 

Zudem müsse man sich nicht ständig Gedanken über ein neues Design machen: "So erziele ich mit einem Mindestmaß an Aufwand ein Maximum an professioneller Gestaltung."

Das Portal Pfarrbriefservice.de wurde den Angaben zufolge 2002 gegründet und ist eine Initiative deutscher katholischer Bistümer. 

Dort finden sich Anregungen zur Gestaltung von Pfarrbriefen sowie Tipps und Antworten auf rechtliche Fragen. Auch Angebote zur Beratung und Weiterbildung haben die Verantwortlichen auf der Homepage zusammengestellt.

Pfarrbriefe

Im Unterschied zur Bistumspresse, die seit Jahren an Auflage verliert, sind Pfarrbriefe laut einer Umfrage von 2014 im Aufwind und das reichweitenstärkste gedruckte Medium der katholischen Kirche. Die Befragung ergab damals eine Gesamtauflage von bis zu 7,5 Millionen Exemplaren pro Ausgabe, die in der Regel von einer Gruppe ehrenamtlicher Mitarbeiter der Gemeinde erstellt werden. Durchschnittlich 660 von ihnen rufen jeden Tag 4.500 Seiten von pfarrbriefservice.de auf.

Gemeinde- und Pfarrbriefe am Stand einer Druckerei / © Marijan Murat (dpa)