DOMRADIO.DE: Es war einer der Höhepunkte der Osterfeierlichkeiten. Papst Franziskus spendet den Segen für die Stadt und den Erdkreis Ostersonntag. Welchen Eindruck hat der Papst gemacht?
Maria Galgano (Vatican News): Es war natürlich schon sehr beeindruckend. Man hat ja gemerkt, wie ihm die ganzen Feierlichkeiten körperlich zu schaffen gemacht haben. Es war auch ein bisschen schockierend zu erfahren, dass der Papst an diesem Jahr nicht am Karfreitags-Kreuzweg am Kolosseum teilnehmen würde. Das hat uns sofort an 2005 erinnert, als Johannes Paul II. ja auch nicht teilnahm aus gesundheitlichen Gründen. Das war sicherlich so ein Schreckmoment in diesem Jahr.
Ansonsten hat er aber ja bei den anderen Zeremonien im Vatikan teilgenommen. Er hat die Predigten gehalten und zu den Menschen gesprochen, die Osterbotschaft auch auf dem Petersplatz gehalten. Das hat uns dann wieder beruhigt, dass es ihm ja doch körperlich so gut ging, dass er diese Osterfeierlichkeiten mit den Gläubigen in Präsenz mitfeiern wollte und auch konnte.
DOMRADIO.DE: Abgesehen von den körperlichen Beeinträchtigungen, machte denn Franziskus einen amtsmüden Eindruck?
Galgano: Einen amtsmüden Eindruck machte er sicherlich nicht. Er wirkt angeschlagen, körperlich. Aber nicht amtsmüde. Im Gegenteil, das haben wir auch in seinen Botschaften, in seinen Texten gehört, in der Karwoche und dann an den Ostertagen. Er hat sich ganz klar geäußert für eine klare Botschaft der Nächstenliebe, der Freude, auch des Ostergeheimnisses. Man merkte, er möchte weiterhin als Papst in der Gemeinschaft mit den Gläubigen da sein und weitermachen. Ich würde sagen, das war ein ganz klares Zeichen von ihm, in diesem Jahr zu zeigen: "Ich bin da und ich habe etwas mitzuteilen".
DOMRADIO.DE: Wie geht es nun weiter?
Galgano: Die Papstreise nach Ungarn steht schon Ende des Monats an. Da werden wir dann mal sehen, wie das sein wird. Das ist jetzt logistisch gesehen eine relativ einfache Reise, weil es eben nicht so weit weg ist, weil es auch nicht viele Stationen gibt. Welche medizinischen Behandlungen nun anstehen, das ist uns nicht bekannt. Da lassen wir uns überraschen.
Die Fragen stellte Uta Vorbrodt.