"Deswegen sind auch so viele Männer dabei." Die Leute, die jetzt auf die Straße gingen, seien Muslime. Menschen, die das Unrechtsregime kritisierten, Islamfeindlichkeit vorzuwerfen, sei "Teil des Problems unserer europäischen Antworten in den letzten Jahrzehnten".
Dimension der Furchtlosigkeit
Die Proteste hätten eine neue Dimension: eine Furchtlosigkeit, die sich durch alle Bevölkerungsgruppen ziehe. Der "Duft nach Freiheit" werde vehementer, so Tekkal. Was sie selbst als sehr positiv empfinde, sei eine Verbindung von Kurdinnen, Iranerinnen, Afghaninnen und Religionsgruppen. Zum ersten Mal formiere sich ein gemeinsamer Widerstand über den Iran hinaus gegen ähnliche Machtstrukturen in anderen Staaten. Neu sei auch, dass sich bei den Protesten Männer hinter Frauen stellten.
An die Adresse der Politik in Deutschland und anderen westlichen Ländern sagte Tekkal, es könne nur der Beginn sein, ein Regime anzuklagen. "Wenn wir im nächsten Schritt aber nichts ändern und so weitermachen wie bisher, legitimieren wir dieses."