Zugleich prangerte der Patriarch von Konstantinopel in einem Brief an Italiens Staatspräsidenten Sergio Mattarella, aus dem "Vatican News" (Sonntag) zitierte, die "Habgier der Menschen" an. Diese sei einer der Hauptgründe für die "Zerbrechlichkeit der Natur". Daher müssten nicht nur die Brände gelöscht, sondern auch diejenigen gestärkt werden, die für den Erhalt der Umwelt kämpften.
In der vergangenen Woche hatten Brände Tausende Hektar Land auf der Urlaubsinsel Sardinien vernichtet. Viele Menschen verloren ihr Zuhause, Hunderte Tiere fielen den Flammen zum Opfer. Die Wiederaufforstung dürfte nach Ansicht von Experten bis zu 15 Jahre dauern. Unterdessen ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen möglicher fahrlässiger Brandstiftung. Auch auf Sizilien kam es zu verheerenden Bränden.
Mehr um "Mutter Erde" kümmern
In Norditalien kam es indes zu starken Regenfällen mit Überschwemmungen und Erdrutschen. In Teilen der Lombardei wurde der Notstand ausgerufen. Straßen waren unpassierbar, Menschen wurden in ihren Häusern eingeschlossen.
Die Italienische Bischofskonferenz sicherte der Bevölkerung ihre Solidarität zu. Es sei an der Zeit, sich mehr um "Mutter Erde" zu kümmern, forderte der Vorsitzende, Kardinal Gualtiero Bassetti. Er appellierte zu mehr "Achtung vor den Gaben der Schöpfung". Die Gesellschaft müsse einen neuen Lebensstil annehmen und die "Versuchung des Egoismus überwinden, die uns zu Raubtieren macht".