"Das ist eine elitäre Veranstaltung, die muslimische Jugendliche überhaupt nicht kennt. Wir brauchen Methoden und Konzepte, die Schulen, Jugendtreffpunkte und vor allem die Sozialen Medien erreichen", sagte Mansour am Rande der DIK-Tagung am Mittwoch in Berlin der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).
Die DIK habe islamistische Radikalisierung, insbesondere unter Jugendlichen, jahrelang vernachlässigt, kritisierte der Autor und Psychologe, der in der Extremismusprävention arbeitet.
Debatte über muslimischen Antisemitismus
Am Dienstag und Mittwoch diskutierte die DIK, die zentrale Plattform für den Dialog zwischen Staat und Muslimen, auf Einladung von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) über die Bekämpfung von Muslimfeindlichkeit, aber auch muslimischen Antisemitismus.
Dass es anfangs nur um Muslimfeindlichkeit gehen sollte und das Thema Antisemitismus erst wegen der judenfeindlichen Proteste seit Beginn des Nahostkriegs aufgegriffen wurde, zeigt aus Sicht von Mansour, dass die Politik sich vorzugsweise "mit den bequemen Themen befassen" wolle. "Radikalität und Judenhass war unter Muslimen immer da, nicht erst seit der Terrorattacke der Hamas am 7. Oktober."
Muslimfeindlichkeit müsse zwar angegangen werden, sagte der Präventionsexperte. Aber für eine umfassende Integrationspolitik dürften Themen wie Intoleranz, Extremismus und religiöse Unterdrückung durch Muslime nicht unter den Tisch fallen.