Es müsse Schluss sein mit Islamhass, forderte er am Freitagabend im Deutschlandfunk und wandte sich dabei insbesondere an die AfD. "Die AfD soll aufhören, Islamophobie und Islamhass zu machen – sie tut das, jedenfalls große Teile, die dominierenden Teile um Höcke und andere."
Zugleich müssten Polizei und Justiz entschiedener handeln und etwa Angriffe auf Flüchtlingsheime als Mordversuche verfolgen, forderte er. "Es gibt ja einen ungeheuren Spielraum. Nimmt man das als Bagatelle, als Jugendsünde, oder sagt man, jetzt ist Schluss, der braune Rubikon ist seit Chemnitz überschritten", fügte der Wissenschaftler hinzu. "Weckruf heißt ja, dass die Leitung, aber auch die einzelnen Polizisten oder Zuständigen in den Ministerien sagen, nein, das wollen wir nicht, das gefährdet Demokratie, wenn wir so weitermachen, sind wir in Weimar – und zwar in der zweiten Hälfte."
Eine typische Radikalisierungsgeschichte
Funke sieht bei dem aus Australien stammenden Attentäter von Christchurch eine typische Radikalisierungsgeschichte. Angeregt und entfesselt durch einen Zustrom von Flüchtlingen, komme es zu einer inneren Gruppenbildung der Rechtsextremen und zu einem Freund-Feind-Denken nach dem Muster: "Wir wollen Wir sein, und die anderen sollen bleiben, wo der Pfeffer wächst, und wenn sie kommen, sind wir in Gefahr und werden genozidal gefährdet. Das ist die Melodie dieses langen Textes von dem Attentäter heute."
Dass der Attentäter die Tat gefilmt und im Internet übertragen hat, dient nach Aussage des Extremismusforschers dazu, die Gesellschaft möglichst stark zu verunsichern. "Terror dient dazu, die bestimmten Gruppen in Sonderheit, aber auch die Allgemeinheit in Schrecken zu versetzen, in Unsicherheit zu treiben und womöglich zu Reaktionen zu provozieren, sodass dann in einem polarisierenden Klima die weiße Rasse zum Bürgerkrieg aufgestachelt wird."
Auch Sadiqu Al-Mousllie vom Zentralrat der Muslime erklärte, Terroranschläge auf Muslime wie jetzt in Neuseeland könne es auch in Deutschland. Die Islamphobie habe stark zu-, der gegenseitige Respekt abgenommen, sagte er im Deutschlandfunk. Die Gesellschaft müsse Rechtsradikalen noch deutlicher die Grenzen aufgezeigen.