Extremsportler Joey Kelly verrät Fundamente seines Glaubens

"Mehr geben als nehmen"

Das Bonifatiuswerk hat eine App für die Firmvorbereitung in Paderborn vorgestellt. Joey Kelly, Extremsportler und Künstler, war mit seinem Sohn Luke dort und spricht von seinem Glauben und dem Wunsch, den Kölner Dom zu erklimmen.

Joey Kelly / © Uli Deck (dpa)
Joey Kelly / © Uli Deck ( dpa )

DOMRADIO.DE: Warum sind Sie aus Köln angereist, um bei der Vorstellung der Firm-App dabei zu sein?

Der Start der Firm-App des Bonifatiuswerks unter anderem mit Monsignore Austen und Joey Kelly (DR)
Der Start der Firm-App des Bonifatiuswerks unter anderem mit Monsignore Austen und Joey Kelly / ( DR )

Joey Kelly (Extremsportler und Künstler): Monsignore Georg Austen kennen wir schon seit 20 Jahren. Als ich vor ein paar Tagen bei meiner Schwester war, hat er gefragt, ob ich mit meinem Sohn kommen möchte. Das ist eine große Ehre. 

DOMRADIO.DE: Sie sind in einer katholischen Familie groß geworden und vom Glauben geprägt. Sie haben selbst Kinder. Was möchten Sie ihnen mitgeben? 

Joey Kelly

"Meine Mutter hat ihr Leben für uns gegeben und uns mit dem Glauben Kraft gegeben, weiter zu kommen."

Kelly: Ich möchte ihnen ein gutes Leben vorleben. Meine Eltern haben es uns vorgelebt. Ich finde, sie waren starke Menschen, starke Christen, insbesondere meine Mutter. Sie hat ihr Leben für uns gegeben und uns mit dem Glauben Kraft gegeben, weiter zu kommen. Sie hat uns damit auch die Kraft gegeben, es unseren eigenen Kindern vorzuleben. 

DOMRADIO.DE: Was ist Ihnen dabei wichtig? Können Sie ein Beispiel nennen?

Kelly: Mehr geben als nehmen. 

DOMRADIO.DE: Das Motto der Familie Kelly?

Kelly: Richtig, das ist auch ein christliches Fundament. Und ein zweiter Grundsatz ist, jemand zu sein, der für die Familie da ist. Diese zwei Faktoren sind stark miteinander verbunden. Diese Grundsätze sind auch Wurzeln der katholischen Kirche. 

DOMRADIO.DE: Gerade im Sport ziehen viele ihre Kraft aus dem Glauben. Sie sind Extremsportler, spielt das bei Ihnen auch eine Rolle? 

Kelly: Ja. Bei Marathonläufen oder extremen Wettkämpfen, die ich hinter mir habe, wie 200 Kilometer durch die Wüste laufen oder mit dem Fahrrad durch Amerika radeln, habe ich es gemerkt. Wenn man da nicht an sich glaubt, wird man nicht ankommen. Aber es braucht verschiedene Dinge für den Extremsport. Glaube, Wille, Kraft und Training gehören dazu, genau so wie das Mindset, nicht aufzugeben.

Zwar reicht der Glaube nicht, um ein 100 Kilometer Lauf zu machen, wenn man körperlich nicht dazu in der Lage ist. Trotzdem glaube ich, schafft man viel mehr mit dem Glauben und der Stärke im Kopf. Egal was man tut, ob im Berufsleben, man eine Familie gründet oder Sportler ist: Der Glaube ist das Fundament. 

Joey Kelly

"Egal was man tut, ob im Berufsleben, man eine Familie gründet oder Sportler ist: Der Glaube ist das Fundament."

DOMRADIO.DE: Jetzt stehen wir unmittelbar vor dem Pfingstfest. Deshalb wird auch die Firm-App vorgestellt. Pfingsten ist die Kraft, die uns als Christen zugesagt ist. Spüren Sie diese Kraft? 

Kelly: Ja, ich finde die christliche Feiertagen sehr wichtig. Da steht der Glaube im Mittelpunkt. Aber hinzu kommen immer noch die Traditionen, die Kultur. Und da spielt dann auch wieder die Familie eine Rolle. 

DOMRADIO.DE: Sie sind gefirmt, sind ihre Kinder auch gefirmt? 

Kelly: Ja, meine Kinder sind gefirmt, dafür sorgt meine Schwiegermutter. Sie ist in der Kirchengemeinde in dem Ort, in dem wir wohnen, engagiert. Sie macht da die ganze Arbeit, das ist ganz toll. 

DOMRADIO.DE: Man sagt, Glaube muss eigentlich immer real und persönlich weitergegeben werden. Ist in dieser digitalen Welt auch so was wie eine Firm-App wichtig? 

Firm-App des Bonifatiuswerks (DR)
Firm-App des Bonifatiuswerks / ( DR )

Kelly: Ja, ich glaube schon. Ich bin selbst nicht besonders digital unterwegs, trotzdem habe ich ein Smartphone, um gut kommunizieren zu können. Durch die digitale Welt ist die Reichweite, sind die Möglichkeiten unbegrenzt. Deswegen glaube ich, ist das der richtige Weg. 

DOMRADIO.DE: Unbegrenzt ist ein gutes Stichwort: Was wünschen Sie sich, wenn Sie einen Wunsch frei hätten?

Kelly: Ich glaube, mein Wunsch ist nicht umsetzbar. Der Kölner Dom hat eine Höhe von 157 Meter und ist der zweithöchste Kirchturm in Deutschland. Ich war schon oft mit meinen Kindern oben. Aber man ist nicht ganz oben. Da gibt es noch die Spitzen, die Kreuzblumen.

In den 1970er und 80er Jahren gab es einen Mann, der auf einem Seil von einem Turm zum anderen rüber gelaufen ist. Falls der Dom jemanden sucht, der so was machen würde, würde ich mich sofort bewerben.

Das Interview führte Ingo Brüggenjürgen.

Quelle:
DR