Am Montag stellte Dieter Overath die Jahresbilanz in Berlin vor. Verbraucher hätten mehr als 1,2 Milliarden Euro für Waren mit dem Fairtrade-Siegel ausgegeben. Die wichtigsten Produkte seien Kaffee, Bananen, Kakao und Schnittblumen.
So stieg der Absatz von Kaffee 2016 den Angaben zufolge auf 17.000 Tonnen (plus 25 Prozent). Der Marktanteil liege damit bei 3,8 Prozent. Ein Plus von 110 Prozent verzeichne der Kakao mit 30.000 Tonnen Bohnen. Damit würden sechs Prozent des Kakaos auf dem deutschen Markt fair gehandelt. Jeweils sieben Prozent Wachstum erzielten den Angaben zufolge die Verkäufe von Bananen mit mehr als 72.000 Tonnen und Rosen mit rund 383 Millionen verkauften Stielen. Die Absätze von Textilien mit fairer Baumwolle seien dagegen um sieben Prozent zurückgegangen.
"Handel und Politik müssen aktiver werden"
Trotz der positiven Entwicklung forderte TransFair-Aufsichtsratsvorsitzender Heinz Fuchs bessere politische Rahmenbedingungen für den fairen Handel. Damit die UN-Entwicklungsziele erreicht werden könnten, müssten Handel und Politik "im Interesse der schwächsten Glieder der Lieferketten aktiver werden", betonte er.
"TransFair Deutschland" mit Sitz in Köln wurde 1992 mit dem Ziel gegründet, benachteiligte Kleinbauern in Entwicklungsländern zu unterstützen. Der Verein handelt selbst nicht mit Produkten, sondern vergibt das Fairtrade-Siegel. Er gehört zum internationalen Verbund Fairtrade International, in dem Organisationen aus 25 Ländern zusammengeschlossen sind. Dem Verein zufolge bauen 1.240 Organisationen mit rund 1,66 Millionen Mitgliedern ihre Agrarprodukte unter Fairtrade-Bedingungen an.