Familien, die Angehörige zuhause pflegen, sollten aus Sicht des Familienbunds der Katholiken eine zusätzliche finanzielle Unterstützung erhalten.
Durch ein Pflegendengeld könnten Lohnausfälle durch Erwerbsunterbrechung oder Verkürzung der Arbeitszeit zur Pflege von Angehörigen zumindest teilweise kompensiert werden, erklärte der Familienbund. Anlass ist der Tag der Pflegenden an diesem Sonntag (12. Mai).
Derzeit werden nach Angaben des Familienbundes rund 86 Prozent der Pflegebedürftigen in Deutschland zuhause durch Angehörige betreut, vor rund zehn Jahren seien es noch 70 Prozent gewesen. Gleichzeitig habe sich die Zahl der Pflegebedürftigen seit 2011 auf rund fünf Millionen Menschen verdoppelt.
Besser Infrastruktur für die Pflege
Zusätzlich müsse die Pflegeinfrastruktur in Deutschland ausgebaut werden, erklärte der Präsident des Familienbundes, Ulrich Hoffmann. "Die familiäre Pflege ist nur mit einem funktionierenden Netzwerk zu stemmen, in dem alle mitanpacken und alle auf sich aufpassen."
Bund, Länder und Kommunen hätten ein Eigeninteresse daran, die Gesundheit der Pflegenden zu erhalten, betonte Hoffmann. Kommunale Versorgungsstrukturen, wie Familienzentren Kinderbetreuung könnten hier helfen. "Zum einen würden Pflegestützpunkte die Beratungslücken schließen und zum anderen die zu Hause Pflegenden unterstützen."