Familienexpertin findet Rituale an Pfingsten wichtig

Kleinigkeiten reichen

Das Pfingstfest ist häufig mit Ritualen und Bräuchen verknüpft. Nora Klar ist Beraterin in der Ehe-, Familien- und Lebensberatung in Wuppertal und erklärt, wie Familien oder Paare gemeinsame Bräuche und Rituale etablieren.

Symbolbild Familie kocht zusammen / © NDAB Creativity (shutterstock)
Symbolbild Familie kocht zusammen / © NDAB Creativity ( shutterstock )

DOMRADIO.DE: Wie schafft man es, Bräuche und Rituale als Paar und in der Familie zu etablieren? Haben Sie einen Tipp? 

Nora Klar, Beraterin in der Ehe-, Familien- und Lebensberatung in Wuppertal / © Daniel Schubert (privat)
Nora Klar, Beraterin in der Ehe-, Familien- und Lebensberatung in Wuppertal / © Daniel Schubert ( privat )

Nora Klar (Beraterin in der Ehe-, Familien- und Lebensberatung in Wuppertal): Es gibt Unterschiede zwischen Alltagsritualen und Ritualen an Feiertagen. In vielen Familien gibt es gerade an Feiertagen feste Rituale, wie das gemeinsame Baumschlagen zu Weihnachten oder Eier bemalen an Ostern.

In einer Paarbeziehung ist es dann häufig so, dass jeder einzelne Partner geprägt durch seine eigene Familie unterschiedliche Rituale in die Beziehung mitbringt. Dann geht es darum, gemeinsame Rituale zu schaffen und zu etablieren.

Am besten setzt man sich dazu als Familie zusammen und überlegt, was zur Familie passt, was allen Freude bereitet. Dann kann man gemeinsam entscheiden, welche Familientraditionen man beibehält und welche gehen können. 

DOMRADIO.DE: Warum sollten wir generell Bräuche und Rituale etablieren? Was ist der positive Mehrwert davon? 

Klar: Rituale sollen das Leben bereichern und einfach etwas Schönes sein. Das soll auf gar keinen Fall ein lästiges "To-Do" sein. Rituale geben vielmehr Sicherheit, Struktur und Orientierung. Jedes Jahr aufs Neue weiß man, was auf einen zukommt. Das ist auch häufig mit Emotionen verbunden. Der ganze Körper nimmt irgendwie Rituale wahr. Das ist einfach etwas Schönes.

Junge Familie aktiv unterwegs / © Halfpoint (shutterstock)
Junge Familie aktiv unterwegs / © Halfpoint ( shutterstock )

DOMRADIO.DE: Welche Familienrituale können kirchenferne Familien denn beispielsweise etablieren? 

Klar: Es geht darum, etwas zu finden, das zur Familie oder zum Paar passt. Geht man zum Beispiel als Familie gerne in die Natur, dann bietet es sich vielleicht an, einen Pfingst-Spaziergang zu etablieren. Eine Familie, die eher kulinarisch aufgestellt ist, könnte zum Beispiel an Pfingsten immer zusammen Brot backen oder ein gemeinsames Frühstück machen.

Es müssen gar nicht so große Sachen sein, es können auch Kleinigkeiten sein, die immer wiederkehren und auf die man sich freut und mit denen man etwas Positives verknüpft.

Das Interview führte Katharina Geiger.

Pfingsten

Pfingsten ist für Christen das Fest des Heiligen Geistes und gilt als Geburtsfest der Kirche. Damit endet die 50-tägige Osterzeit. Das Wort Pfingsten leitet sich ab von "Pentekoste", dem griechischen Begriff für "fünfzig". Die Bibel versteht den Heiligen Geist als schöpferische Macht allen Lebens. Er ist nach kirchlicher Lehre in die Welt gesandt, um Person, Wort und Werk Jesu Christi lebendig zu erhalten.

Flammenzungen über Männern und Frauen in der Kuppel der Kirche Sankt Katharina, Saint Catherine, in Spring Lake (USA). / © Octavio Duran/OSV News (KNA)
Flammenzungen über Männern und Frauen in der Kuppel der Kirche Sankt Katharina, Saint Catherine, in Spring Lake (USA). / © Octavio Duran/OSV News ( KNA )
Quelle:
DR