Fatima rechnet mit Papstbesuch im Zuge des Weltjugendtags

Krieg macht Fatima wieder aktuell

Der Rektor des Marienheiligtums von Fatima rechnet mit einem Besuch von Papst Franziskus bei dessen Portugal-Reise Anfang August. Der Papst werde im Zuge des Weltjugendtags in Lissabon wohl als Pilger nach Fatima kommen, um zu beten.

Die Originalstatue der Madonna von Fatima während eines Rosenkranzgebets mit Papst Franziskus am 12. Oktober 2013 auf dem Petersplatz. / © Cristian Gennari (KNA)
Die Originalstatue der Madonna von Fatima während eines Rosenkranzgebets mit Papst Franziskus am 12. Oktober 2013 auf dem Petersplatz. / © Cristian Gennari ( KNA )

Das sagte Carlos Cabecinhas der portugiesischen Presseagentur Ecclesiae. Papst Franziskus hatte Fatima bereits 2017 besucht. Am 100. Jahrestag der Marienerscheinungen sprach er damals die beiden Hirtenkinder Francisco Marto (1908-1919) und Jacinta Marto (1910-1920) vor rund einer Million Menschen heilig.

Die referenzierte Medienquelle fehlt und muss neu eingebettet werden.

Durch den Ukraine-Krieg sei Fatima für den Pontifex erneut aktuell geworden, sagte Cabecinhas. Die durch den Krieg verstärkte Wirtschaftskrise in Portugal bekommt nach seiner Aussage auch Fatima zu spüren. In dem Wallfahrtsort gebe es momentan so viele Hilfsanfragen wie noch nie, so Cabecinhas.

Viele in Fatima lebende Familien derzeit in Not

"Es gibt viele Familien, die die Miete für ihre Häuser nicht bezahlen können, und viele, die die Medikamente in der Apotheke nicht bezahlen können." Auch viele ältere Menschen mit kleinen Pensionen seien in Not. Als weitere aktuelle Entwicklung im Marienheiligtum nannte der Rektor die Rückkehr von Pilgern aus Übersee.

Mittlerweile sei man bei den Besucherzahlen fast wieder auf dem Niveau vor der Corona-Pandemie. Zudem kämen praktisch jeden Tag neue Gruppen aus fernen Destinationen wie etwa Südkorea.

Parolin hebt Friedensbotschaft des Ortes hervor

Am Samstag hatte die "Nummer Zwei" im Vatikan, Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, in Fatima einen Gottesdienst zum 106. Jahrestag der Marienerscheinungen gefeiert und die Friedensbotschaft des Ortes hervorgehoben.

Basilika im Marienwallfahrtsort Fatima / © Alexander Brüggemann (KNA)
Basilika im Marienwallfahrtsort Fatima / © Alexander Brüggemann ( KNA )

In Aussicht gestellt hatte er dabei auch, dass sich der Papst im Zuge seines erwarteten Portugal-Besuchs beim Weltjugendtag auch mit Missbrauchsopfern treffen werde, um "Nähe und Solidarität" zu ihnen zu bekunden. Da dies laut Parolin eher nicht im Rahmen der Großveranstaltung selbst geschehen wird, spekuliert man in Portugal diesbezüglich mit Fatima.

Nur kurzer Aufenthalt des Papstes in Fatima denkbar

Der Weltjugendtag findet vom 1. bis 6. August in Lissabon statt. In Portugal geht man davon aus, dass Papst Franziskus am 3. August dort eintrifft.

Ein Besuch in Fatima wäre theoretisch von da an bis zum 5. August denkbar, jedoch nur als kurzer Abstecher; schließlich zählen der Kreuzweg mit den Jugendlichen aus aller Welt am Freitagnachmittag (4. August) und die Vigil im Tejo-Park am Samstagabend (5. August) zum päpstlichen Pflichtprogramm für Weltjugendtage.

Hintergrund: Fatima

Fatima ist der berühmteste Wallfahrtsort Portugals. In der Nähe der Kleinstadt zwischen Lissabon und Coimbra berichteten 1917 drei Hirtenkinder im Alter zwischen sieben und zehn Jahren, ihnen sei mehrfach die Gottesmutter Maria erschienen. Die erste Erscheinung fand demnach am 13. Mai 1917 statt. Das Ereignis wiederholte sich im Monatsrhythmus über ein halbes Jahr. Durch Mundpropaganda wurden die Kinder und der Ort berühmt. Am 13. Oktober 1917 kamen mehrere zehntausend Menschen und beobachteten ein unerklärliches Sonnenphänomen. Danach hörten die Erscheinungen auf. 

Madonna von Fatima / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Madonna von Fatima / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA