Das sagte Carlos Cabecinhas der portugiesischen Presseagentur Ecclesiae. Papst Franziskus hatte Fatima bereits 2017 besucht. Am 100. Jahrestag der Marienerscheinungen sprach er damals die beiden Hirtenkinder Francisco Marto (1908-1919) und Jacinta Marto (1910-1920) vor rund einer Million Menschen heilig.
Durch den Ukraine-Krieg sei Fatima für den Pontifex erneut aktuell geworden, sagte Cabecinhas. Die durch den Krieg verstärkte Wirtschaftskrise in Portugal bekommt nach seiner Aussage auch Fatima zu spüren. In dem Wallfahrtsort gebe es momentan so viele Hilfsanfragen wie noch nie, so Cabecinhas.
Viele in Fatima lebende Familien derzeit in Not
"Es gibt viele Familien, die die Miete für ihre Häuser nicht bezahlen können, und viele, die die Medikamente in der Apotheke nicht bezahlen können." Auch viele ältere Menschen mit kleinen Pensionen seien in Not. Als weitere aktuelle Entwicklung im Marienheiligtum nannte der Rektor die Rückkehr von Pilgern aus Übersee.
Mittlerweile sei man bei den Besucherzahlen fast wieder auf dem Niveau vor der Corona-Pandemie. Zudem kämen praktisch jeden Tag neue Gruppen aus fernen Destinationen wie etwa Südkorea.
Parolin hebt Friedensbotschaft des Ortes hervor
Am Samstag hatte die "Nummer Zwei" im Vatikan, Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, in Fatima einen Gottesdienst zum 106. Jahrestag der Marienerscheinungen gefeiert und die Friedensbotschaft des Ortes hervorgehoben.
In Aussicht gestellt hatte er dabei auch, dass sich der Papst im Zuge seines erwarteten Portugal-Besuchs beim Weltjugendtag auch mit Missbrauchsopfern treffen werde, um "Nähe und Solidarität" zu ihnen zu bekunden. Da dies laut Parolin eher nicht im Rahmen der Großveranstaltung selbst geschehen wird, spekuliert man in Portugal diesbezüglich mit Fatima.
Nur kurzer Aufenthalt des Papstes in Fatima denkbar
Der Weltjugendtag findet vom 1. bis 6. August in Lissabon statt. In Portugal geht man davon aus, dass Papst Franziskus am 3. August dort eintrifft.
Ein Besuch in Fatima wäre theoretisch von da an bis zum 5. August denkbar, jedoch nur als kurzer Abstecher; schließlich zählen der Kreuzweg mit den Jugendlichen aus aller Welt am Freitagnachmittag (4. August) und die Vigil im Tejo-Park am Samstagabend (5. August) zum päpstlichen Pflichtprogramm für Weltjugendtage.