Vatikan greift in Corona-Krise zu Personalkürzungen

Fehlende Einnahmen

Die Eintrittsgelder für die vatikanischen Museen sind die Haupteinnahmequelle des Kirchenstaates. Wegen den Schließungen fehlen so mittlerweile rund elf Millionen Euro. Jetzt soll gespart werden.

Besucher in den Vatikanischen Museen - sie fehlen jetzt / © Anton Fuchs (KNA)
Besucher in den Vatikanischen Museen - sie fehlen jetzt / © Anton Fuchs ( KNA )

Der Vatikan plant unter dem Druck der Corona-Krise offenbar einen Personalabbau. Wie aus einem von der römischen Zeitung "Messaggero" (Freitag) veröffentlichten internen Schreiben hervorgeht, sollen befristete Arbeitsverträge nicht verlängert und Neueinstellungen auf Eis gelegt werden.

Weiter sieht die Anordnung der Vatikanstaatsleitung eine "drastische Reduzierung der Beratungskosten" und teilweise Kurzarbeit vor. Als Grund genannt werden die Auswirkungen der Pandemie "auf die Wirtschafts- und Finanzsituation des Heiligen Stuhls und des Vatikanstaats".

Absage von Veranstaltungen

Mit dem Rundschreiben vom 8. April verschärft das vatikanische Governatorat Sparmaßnahmen, die das Staatssekretariat am 11. März ankündigt hatte. Demnach sind für das laufende Jahr sämtliche Tagungen, Kongresse und Ausstellungen abzusagen. Dienstreisen müssen gestrichen werden; auch die Anschaffung von Büroausstattung und liturgischen Geräten wird ausgesetzt. Beschäftigte sollen Überstunden abbauen, Ferientage früher nehmen und Fehlstunden ansammeln, wenn sie ihre Arbeit nicht im Homeoffice erledigen können.

Vatikan unter Spardruck

Der Vatikan steht durch rückläufige Einnahmen, höhere Verwaltungsausgaben und eine schwierige Lage an den Finanzmärkten seit geraumer Zeit unter Spardruck. Die Vatikanischen Museen, Haupteinnahmequelle des Vatikanstaates, sind seit 8. März coronabedingt geschlossen. Bei sonst durchschnittlich 20.000 Besuchern am Tag entgingen der Kirche damit bislang rund elf Millionen Euro Eintrittsgelder - Vorverkaufsgebühren, Erlöse aus Souvenirhandel und Cafeteria sowie weiterlaufende Ausgaben für Gehälter und Betriebskosten nicht eingerechnet.


Quelle:
KNA