Der Terrorüberfall auf Israel und das Leid der Menschen in Gaza und Palästina führten "die hasserfüllte Unversöhntheit in dieser dauerhaften Krisenregion der Erde vor Augen". Vor dem Hintergrund dankte Wiesemann den Christen im Nahen Osten. Viele engagierten sich für Frieden und Versöhnung, für Gerechtigkeit und Hoffnung auf Zukunft.
Feierlicher Gottesdienst zum Weltmissions-Sonntag
Wiesemann äußerte sich bei einem feierlichen Gottesdienst zum Sonntag der Weltmission. Im Mittelpunkt der Kampagne stand in diesem Jahr die Situation von Christen in Syrien, Libanon und Ägypten.
Aus diesen drei Ländern nahmen Gäste an der Messfeier teil; sie hatten in den vergangenen Wochen in rund 200 Veranstaltungen bundesweit über den Alltag in ihrer Heimat berichtet.
Die Spendenkampagne zum Weltmissionssonntag ist die größte Solidaritätsaktion dieser Art. In rund 100 Staaten sammeln Katholiken für die Arbeit der Kirche in den ärmsten Bistümern.
Organisator in der Bundesrepublik ist das katholische Hilfswerk missio, das in München und Aachen sitzt.
Beispiele positiver Friedenseinsätze
Der Bischof fragte in seiner Ansprache, wie die Menschheit "ihre abgründigen Konflikte und Krisen" bewältigen wolle, wenn sie sich nicht mit aller Kraft auf das Gemeinsame und auf das verbindend Menschliche besinne.
Als Beispiel positiven Wirkens nannte Wiesemann Pater Miguel Angel Condo Soto, der in Syrien in einem Jugendzentrum arbeitet, sowie Bischof Thomas Zaky und Pious Farag, die sich in Ägypten religionsübergreifend für Frauenförderung und Gefangenenseelsorge einsetzen. Alle drei nahmen an dem Gottesdienst teil.
Bei einem anschließenden Empfang zeichnete missio die libanesische Journalistin Juliana Sfeir mit dem Pauline Jaricot-Preis aus. Damit werden Frauen aus Afrika, Asien oder Ozeanien für ihren Einsatz für Gerechtigkeit und Menschenwürde geehrt.
missio-München-Präsident Wolfgang Huber würdigte in seiner Ansprache Sfeirs Wirken als TV-Produzentin und Programmleiterin des ökumenischen Fernsehsenders SAT-7 aus Beirut. Die Preisträgerin kündigte an, sich auch künftig für sozialen Zusammenhalt sowie für die Rechte von Frauen, Kindern und Behinderten einsetzen zu wollen.