Dafür sind 25 Prozent der Hauptstädter, wie die "Berliner Zeitung" (Dienstag) unter Verweis auf eine von ihr in Auftrag gegebene Umfrage berichtete. Jeder vierte Berliner gehört einer der beiden großen Kirchen an.
Der evangelische Berliner Bischof Markus Dröge erklärte, das Ergebnis bestätige, was er selbst in vielen Gesprächen höre. Er rief die rot-rot-grüne Regierungskoalition auf, "ihre bisherigen Pläne noch einmal grundsätzlich zu überdenken".
SPD, Linkspartei und Grüne sind dafür, den Internationalen Frauentag am 8. März zum neuen Feiertag zu erklären. Dieser Vorschlag erhielt in der Zeitungsumfrage 15 Prozent der Stimmen und landete damit auf dem vierten Platz. Für den 9. November als Gedenktag des Mauerfalls und der nationalsozialistischen Pogrome sprachen sich 20 Prozent aus und für den 8. Mai als Gedenktag an das Ende des Zweiten Weltkriegs 19 Prozent.
Für die repräsentative Umfrage wurden vom 19. bis zum 29. November 1.003 Berliner befragt.
Berlin mit wenigsten Feiertagen aller Bundesländer
In der Hauptstadt gibt es bislang neun und damit die wenigsten Feiertage im Vergleich zu den anderen Bundesländern. Der Reformationstag ist seit der Wiedervereinigung in den ostdeutschen Ländern ein gesetzlicher Feiertag, seit 2018 dauerhaft auch in Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein.
Dröge betonte, die Reformation habe eine gesamtgesellschaftliche Bedeutung "als eine der Quellen für die Wertebasis unseres heutigen freiheitlichen Menschen- und Gesellschaftsbildes". Für einen gesetzlichen Feiertag am 31. Oktober gebe es auch "lebenspraktische Gründe", weil der Reformationstag in Brandenburg bereits arbeitsfrei sei.