Dem Bund Katholischer Unternehmer (BKU) gehören rund 1.000 Unternehmer, Selbstständige und Leitende Angestellte an.
Der Verband war am 27. März 1949 von Unternehmern im rheinischen Königswinter gegründet worden, die sich auf Basis der christlichen Soziallehre am Wiederaufbau der Gesellschaftsordnung beteiligen wollten. Der Plan des ersten BKU-Geschäftsführers Wilfried Schreiber bildete die Grundlage für die Rentenreform von 1955. Der BKU mit seinen 34 Diözesangruppen versteht sich als "wertorientierter Unternehmerverband". Das Motto der Feier lautet "Soziale Marktwirtschaft im 21. Jahrhundert - international, digital und ethisch".
Der Verband bekennt sich zur Sozialen Marktwirtschaft, die auch unter den Bedingungen von Globalisierung und Digitalisierung die christliche Gesellschaftslehre zur Geltung bringe. Zudem plädiert der BKU, dessen Geschäftsstelle sich in Köln befindet, für nachhaltiges Wirtschaften, Artenschutz und eine lebenswerte Umwelt auch fu?r kommende Generationen.
Kritik an zu großer Polarsierung der Gesellschaft
Der BKU-Vorsitzende Ulrich Hemel kritisierte bei DOMRADIO.DE eine zu große Polarisierung der Gesellschaft. Der Verband setzte sich für die Soziale Marktwirtschaft auch deshalb ein, weil sie die Kräfte des Wettbewerbs und des sozialen Zusammenhalts zusammenbinde und damit ein Friedensprojekt sei.
Darauf angesprochen, dass in Deutschland die reichsten zehn Prozent der Bevölkerung mehr als die Hälfte des Vermögens besitzen, sagte Hemel, dass der BKU "keineswegs verschlossen gegenüber neuen Initiativen" sei. "Nur bitte nicht gegen den berühmten Mittelstandsbauch." Wer ein "bisschen überdurchschnittlich" verdiene, dürfe nicht sofort als Angehöriger einer Wirtschaftselite angesehen werden. Es werde übersehen, "wie viele kleine und mittlere Selbstständige und Unternehmer doch sehr, sehr hart für ihren Lebensunterhalt kämpfen müssen".
Kirchliches Arbeitsrecht
Kritisch äußerte sich Hemel im Bonner "General-Anzeiger" (Donnerstag) zum kirchlichen Arbeitsrecht. Dieser "Dritte Weg" sei in einer Krise.
Die lange gelebte Praxis katholischer Träger, etwa wiederverheiratete Geschiedene mit Verweis auf den Tendenzschutz nicht zu beschäftigen, sei nicht mehr zeitgemäß. "Wichtiger ist doch, ob ein Bewerber in einem Kindergarten den Werten religiöser Erziehung offen gegenüber ist. Fragen des Privatlebens sollten da keine Rolle spielen."