Die jahrzehntelange finanzielle Ungleichbehandlung von Vorschulen in freier Trägerschaft gegenüber öffentlichen habe in der Pandemie fatale Folgen, heißt es in einer Erklärung des Verbandes katholischer Kindergärten FISM.
Dem Verband gehören landesweit rund 9.000 Einrichtungen an. In betreuen rund 40.000 Mitarbeiterinnen insgesamt 450.000 Kinder. Auch Einrichtungen anderer freier Träger haben sich der Aktion angeschlossen. Laut Gesetz haben Eltern in Italien freie Wahl, in welcher Vorschuleinrichtung sie ihr Kind betreuen lassen. Faktisch aber sei diese Wahl nicht frei, weil die Eigenbeiträge für nicht-öffentliche Einrichtungen höher seien, so die FISM.
Finanzielle Unterstützung reicht nicht mehr
Im Hin und Her von Schließungen und Öffnungen sowie Vorschriften zum Infektionsschutz hätten katholische Krippen und Kindergärten nur überlebt dank finanzieller Unterstützung von Kirchengemeinden, Eltern, Fördervereinen und dem ehrenamtlichen Engagement vieler Beteiligter. Das reiche jetzt aber nicht mehr aus, hieß es.
Kritiker der italienischen Familienpolitik sehen in mangelnden Angeboten zur Kinderbetreuung einen der Hauptgründe für die extrem niedrige Geburtenrate im Land. Parlament, Regierung, Regionen und Kommunen sollten endlich dafür sorgen, dass Missstände abgestellt werden.