Fitnessstudio und Kopftuch-Trägerin streiten vor Gericht

Urteil bis April erwartet

Eine 29-Jährige klagt gegen ein Fitnessstudio, weil sie sich aufgrund ihres Glaubens diskriminiert fühlt. Das Studio in Herzogenrath beendete den Vertrag der konvertierten Muslimin, nachdem sie erstmals mit Kopftuch trainieren wollte.

Frau trägt einen Hijab und trainiert in einem Fitnessstudio / © Gorodenkoff (shutterstock)

Laut Hausordnung sei dies verboten - wegen "Überhitzungsgefahr". Eine Sprecherin des Amtsgerichts Aachen bestätigte, dass ein Gütetermin ohne Einigung endete. Nun kommt es zum Prozess. Die Muslimin sieht laut dem Bericht die Begründung des Studios als Vorwand. Zwei Zeugen zufolge hat ein Mitarbeiter der Frau gesagt, dass "ein solches Klientel" im Studio nicht erwünscht sei.

Studio: Frau ist keine Muslimin

Der Studiobetreiber wirft der 29-Jährigen vor, gar keine Muslimin zu sein. Sie habe ihre Religion nur als Vorwand genutzt, um Geld zu einzuklagen.

Der Güterichter schlug laut dem Bericht vor, dass der Betreiber 750 Euro an die Frau zahlen solle. Diesen Vorschlag habe sie abgelehnt. Nun soll es bis Ende April ein Urteil geben.

Das sind die Regeln bei der Sport-Kleidung im Fitnessstudio

Wer im Fitnessstudio trainiert, steht vor der Wahl eines Trainingsoutfits. Tank-Top, Sport-BH und/oder Kopftuch: nicht alles ist überall erlaubt. Aber woher weiß ich das?

Grundsätzlich ist die Hausordnung des Fitnessstudios ein guter Ansatzpunkt. So verbieten zum Beispiel manche Fitnessstudios für Männer das Tragen von ärmellosen T-Shirts, für Frauen das von Sport-BHs. Das kann neben dem Wunsch des Studios, nur bestimmte Gruppen anzusprechen, auch hygienische Gründe haben. 

Ein Paar macht Sport in einem Fitnessstudio / © Drazen Zigic (shutterstock)