Junge Flüchtlinge aus Syrien und dem Irak wollen gemeinsam mit jungen Juden vom 6. bis zum 10. August nach Polen reisen. Auf dem Programm der 25-köpfigen Gruppe aus Thüringen, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen stehen Krakau und die KZ-Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau. Es handelt sich um ein gemeinsames Projekt der Union progressiver Juden in Deutschland und des Zentralrats der Muslime in Deutschland. Angekündigt haben sich auch Politiker: die Ministerpräsidenten von Thüringen, Bodo Ramelow (Linke), und Schleswig-Holstein, Daniel Günther (CDU), sowie die Bildungsministerin von Schleswig-Holstein, Karin Prien (CDU).
Geschichte Deutschlands näher bringen
"Anlass war die Integrationsdebatte, in der Politiker immer wieder sagten, wenn wir Geflüchtete integrieren wollen, müssen wir ihnen die Geschichte Deutschlands insgesamt und die Geschichte des Nationalsozialismus näher bringen", sagte die Generalsekretärin der Union, Irith Michelsohn, in Bielefeld im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).
Die Reise biete die Chance, dass sich junge Menschen verschiedener Religionen austauschten. "Dies kann der Anfang eines friedlichen Zusammenlebens in Deutschland werden", meinte Michelsohn. Die umstrittenen Überlegungen, Besuche in KZ-Gedenkstätten verpflichtend zum Beispiel für Schüler zu machen, finde sie gut. "Jeder, der eine solche Gedenkstätte - es muss nicht immer Auschwitz sein - gesehen hat, kann kein Holocaustleugner sein. Authentischer geht es nicht, und es ist nun einmal ein Teil der deutschen Geschichte."