"Das Boot, das für die Barmherzigkeit steht, wird durch die Pforte der Barmherzigkeit gefahren", sagte Dompropst Gerd Bachner während der Aktion. "Es erinnert an die Menschen, die fliehen müssen, die genauso von Gott erschaffen sind, die die gleiche Würde haben, das gleiche Recht auf Leben", mahnte Bachner. Er sei froh und dankbar, dass das Boot nun in den Dom nun transportiert werden könne.
Das Holzboot soll während des von Papst Franziskus ausgerufenen Heiligen Jahres der Barmherzigkeit als Mahnzeichen im Dom stehen. Es wurde zuvor in Kooperation mit der Hilfsorganisation MOAS durch das Erzbistum von Malta nach Köln gebracht. Nach Angaben der Hilfsorganisation wurde das Boot vor einigen Jahren von der Maltesischen Armee bei einem Rettungseinsatz beschlagnahmt und später auf Malta versteigert. Ein Malteser mit Leidenschaft für Bootsrestaurierung hat das Boot erworben.
International beachtetes Zeichen
Für den Transport in den Dom wurde durch die Dombauhütte Köln eine Transportkonstruktion gebaut, die den Transport des sieben Meter langen Bootes in Seitenlage durch die Portale erst ermöglicht. Herkömmliche Transportmethoden schieden aufgrund der Breite und Höhe der Portale aus.
Das Boot stand vorher knapp eine Woche auf dem Roncalliplatz. Am vergangenen Donnerstag war es im Fronleichnamsgottesdienst als Altar genutzt worden. Damit setzte Rainer Maria Kardinal Woelki ein international beachtetes Zeichen. "Wer Menschen im Mittelmeer ertrinken lässt, lässt Gott ertrinken - jeden Tag, tausendfach", sagte er in seiner Predigt.