Flüchtlingshelfer protestieren gegen Fremdenfeindlichkeit

Flüchtlinge willkommen!

"Refugees welcome": In Düsseldorf und Köln haben am Samstag insgesamt rund 1.000 in der Flüchtlingsarbeit engagierte Menschen zeitgleich gegen Fremdenfeindlichkeit und Hetze gegenüber Flüchtlingen demonstriert.

Demo gegen Rassismus in Köln (DR)
Demo gegen Rassismus in Köln / ( DR )

Aufgerufen zu den Demonstrationen hatten Flüchtlingshelfer, die sich in den vergangenen Monaten am Drehkreuz Flughafenbahnhof in Düsseldorf sowie in Köln um ankommende Flüchtlinge gekümmert haben. Nach Angaben der Polizei verliefen die Kundgebungen friedlich.

In der Düsseldorfer Altstadt waren rund 400 Menschen bei der Aktion, auf dem Roncalliplatz am Dom in Köln nach Veranstalterangaben gut 600 Teilnehmer. "Flüchtlinge willkommen", "Kein Platz den Rassisten" und "Gegen Hass und Barbarei - für Humanität, Gerechtigkeit und Frieden", hieß es auf Transparenten und Flugblättern in Düsseldorf.

Rebekka Malz von der Helfergruppe in Düsseldorf betonte, man wolle zeigen, dass "wir Flüchtlingshelfer noch da sind, auch wenn viel weniger über die Flüchtlinge geredet wird, als in den letzten Monaten". Als Freiwillige wollten sie in ihrem Engagement nicht nachlassen, auch wenn zurzeit wegen der geschlossenen Grenzen keine Sonderzüge mit Flüchtlingen mehr ankommen, erklärten die Veranstalter in der NRW-Landeshauptstadt.

Vorfall in Sachsen alarmierend

"Der Vorfall in Sachsen, bei dem Rechte einen Bus mit Flüchtlingen bedroht haben, war der Auslöser für unsere Demonstration", sagte eine Sprecherin in Köln, wo die Kundgebung unter der Schirmherrschaft der Schauspielerin Mariele Millowitsch stattfand. "Wir wollen zeigen, dass wir viele sind, die jeden Tag etwas für Flüchtlinge tun, ergänzend zu dem, was die Regierung tut." Es sei an der Zeit, Gesicht zu zeigen.

Seit April ist die Bezirksregierung Arnsberg im Auftrag der NRW-Landesregierung für das Flüchtlings-Drehkreuz am Flughafenbahnhof in Düsseldorf zuständig. Ab dem 11. April ist der Fernbahnhof in Düsseldorf das ausschließliche Drehkreuz für NRW für den Zugverkehr mit Flüchtlingen. Von September bis März sind rund 128 Züge mit insgesamt 42.000 Flüchtlingen aus Bayern oder Österreich dort angekommen. Die Menschen wurden erstversorgt und dann mit Bussen in Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes gebracht.

Dank an die Flüchtlingshelfer

Düsseldorfs Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) hatte bereits am Vortag der Demonstration den Helferinnen und Helfern gedankt. Die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) dankte den Flüchtlingshelfern ebenfalls im Vorfeld der Demonstration. "Die Freiwilligen, die sich an der Drehscheibe engagieren, haben ganz wesentlich dazu beigetragen, die persönliche Not der ankommenden Menschen zu lindern und ihnen ein Zeichen des Willkommens zu vermitteln", erklärte Reker. Auch in Dortmund fand nach Veranstalterangaben am Samstag eine Kundgebung von Flüchtlingshelfern statt.


Quelle:
epd