Flutopfer gewinnen bei Spaniens Weihnachtslotterie

Lostopf bestand aus 2,7 Milliarden Euro

Mit Ruhe und Besinnlichkeit dürfte es - im positiven Sinne - vorbei sein, wenn man kurz vor Weihnachten Millionen gewinnt. So erging es nun wieder etlichen Spaniern. Hier und da half der Heilige Geist offenbar nach.

Symbolbild Geldscheine in einem Umschlag / © Wirestock Creators (shutterstock)
Symbolbild Geldscheine in einem Umschlag / © Wirestock Creators ( shutterstock )

Die traditionelle spanische Weihnachtslotterie hat am Sonntag ein wenig Freude und Hoffnung in die von schweren Unwettern zerstörte Mittelmeerregion Valencia gebracht. Gleich in mehreren der rund 80 betroffenen Gemeinden wurden Gewinne gezogen.

In Catarroja, einem der Epizentren der Überschwemmungen, bei denen Ende Oktober über 220 Menschen starben, erwischten Käufer gleich eine ganze Serie einer mit 500.000 Euro ausgezeichneten Losnummer. Auch in Paiporta, Letur, Sedaví und anderen Gemeinden, in denen die Menschen ihr ganzes Hab und Gut verloren haben, wurden Losgewinne bis zu 80.000 Euro verkauft.

Geldregen im Arbeiterviertel

Der Hauptgewinn, der pro Los 4 Millionen Euro schwere "Dicke", wurde allerdings ausschließlich in der nordspanischen Provinzhauptstadt Logroño in der Weinanbauregion La Rioja verkauft. Das dürfte am 4. Advent vor allem auch große Freude im Madrider Arbeiterviertel San Blas ausgelöst haben. 

Denn laut Angel Alda, der Medien zufolge in seiner Lotterieverkaufsstelle in Logroño den "Dicken" verkaufte, hat der Basketballverein aus San Blas fast die Hälfte aller Lose mit der Zahlenkombination 72480 mitgenommen, die insgesamt 772 Millionen Euro wert sind.

Ansonsten waren die Gewinne auf das ganze Land verteilt. Vom nordspanischen Bilbao, wo Gewinnlose im Wert von 35 Millionen Euro in einem Fitnessstudio verkauft wurden, bis ins südliche Cadiz nach Andalusien.

Tradition seit 1812

Die spanische Weihnachtslotterie schüttete in diesem Jahr eine Rekordsumme von 2,7 Milliarden Euro aus. Damit ist sie die größte Weihnachtslotterie der Welt. Sie ist auch die älteste. Bereits 1812 wurde sie ins Leben gerufen, um Geld für den Unabhängigkeitskrieg gegen Napoleon zu sammeln, ohne die Steuern erhöhen zu müssen.

In Spanien ist das Teilen von Weihnachtslosen unter Freunden und Verwandten eine Adventstradition. "Das Teilen des Glücks und die Aussicht, zusammen zu gewinnen, stärken das Gefühl von Zusammenhalt und gemeinsamer Freude", erklärte die spanische Psychologin Rosana Pereira den Hype um die Weihnachtslotterie. 

Im vergangenen Jahr gab jeder Spanier im Schnitt 72 Euro dafür aus. Die Ziehung der Weihnachtslotterie findet traditionell in der königlichen Madrider Oper statt und wird live im spanischen Staatsfernsehen übertragen. Schüler der ehemaligen Waisenschule von San Ildefonso singen die Gewinnerkombinationen seit 1871 vor.

Studie: Hochwasserkatastrophen durch Klimawandel wahrscheinlicher

Der Klimawandel erhöht laut einer Studie die Wahrscheinlichkeit extremer Regenfälle und damit von Hochwasserkatastrophen, wie sie im Juli in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen mindestens 180 Menschen das Leben gekostet haben. Zu diesem Ergebnis kommt ein internationales Team von Wissenschaftlern unter anderem des Deutschen Wetterdiensts (DWD) in einer am 24. August veröffentlichten Untersuchung.

Die Flutkatastrophe im Sommer hat auch Kirchen und die kirchliche Arbeit getroffen / © Henning Schoon (KNA)
Die Flutkatastrophe im Sommer hat auch Kirchen und die kirchliche Arbeit getroffen / © Henning Schoon ( KNA )
Quelle:
KNA