Im Beisein des spanischen Königspaares hat am Montagabend in der Kathedrale von Valencia der offizielle Trauergottesdienst für die Opfer der Flutkatastrophe stattgefunden. König Felipe VI. und Königin Letizia spendeten fast allen der 400 Familienangehörigen Trost und drückten ihr Beileid aus. Auch die Bürgermeister der rund 80 betroffenen Ortschaften, mehrere Minister der sozialistischen Zentralregierung, Valencias konservativer Regionalpräsident Carlos Mazon sowie Spaniens konservativer Oppositionsführer Alberto Nunez Feijoo nahmen an dem Trauergottesdienst teil.
Gegenseitige Schuldzuweisungen
Valencias Erzbischof Enrique Benavent nutzte die Gelegenheit, Spaniens Politiker zur Einheit aufzurufen, um den betroffenen Bürgern zu helfen. Seit Wochen streiten sich die sozialistische Zentralregierung und die konservative Opposition, die in Valencia regiert, wer am meisten Schuld an der späten Unwetter-Warnung und der nur schleppend anlaufenden Hilfe hatte.
Ende Oktober wurde die spanische Mittelmeerregion um Valencia von schweren Unwettern heimgesucht, bei denen 222 Menschen in den Überschwemmungsgebieten ums Leben kamen. Viele Orte sind immer noch schwer beschädigt, haben weder funktionierende Schulen, Gesundheitszentren noch Strom oder Heizungen. So erwarteten viele empörte Bürger die Politiker vor der Kathedrale mit Protestplakaten.