Förderung der Muslimischen Telefonseelsorge in Berlin offen

Sie warten auf Geld vom Senat

Die Muslimische Telefonseelsorge in Berlin muss weiter auf das Fördergeld vom Senat warten. Dabei gilt das Angebot als bundesweit einmalig. Es gibt wieder Vorbehalte gegenüber dem Träger Islamic Relief Deutschland.

Es gibt 104 Telefonseelsorge-Stellen in Deutschland / ©  Jan Woitas (dpa)
Es gibt 104 Telefonseelsorge-Stellen in Deutschland / © Jan Woitas ( dpa )

Die finanzielle Förderung der Muslimischen Telefonseelsorge in Berlin bleibt weiter offen. "Wir hatten heute ein gutes und offenes Gespräch mit dem Senat", sagte Geschäftsführer Imran Sagir am Montag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Dabei seien alle Punkte angesprochen, jedoch noch keine Entscheidung getroffen worden.

Laut Sagir gibt es aufseiten des Senats Vorbehalte gegenüber dem Träger des Angebots, dem Islamic Relief Deutschland. Diese Vorbehalte waren bereits 2021 aufgetreten, damals jedoch ausgeräumt worden. Nun würden offenbar die alten Bedenken nochmals zur Diskussion gestellt. Sagir betonte: "Wir sind auf das Fördergeld angewiesen, um unsere Arbeit verlässlich leisten zu können." Bisher werden 40 Prozent der Kosten vom Islamic Relief getragen, 60 Prozent der Gesamtkosten durch Fördermittel, welche die Telefonseelsorge seit 2016 jährlich erhält.

Die Berliner Telefonseelsorge gilt als einziges Muslimisches Seelsorgetelefon bundesweit. In Berlin leben etwa 350.000 Menschen islamischer Glaubensrichtungen.

Irritationen wegen der Finanzierung

Anfang des Monats hatte es erste Irritationen wegen der weiteren Finanzierung des Projekts gegeben. Die kirchlichen Wohlfahrtsverbände Diakonie und Caritas in Berlin kritisierten, dass die Förderung der Telefonseelsorge durch den Berliner Senat noch ausstehe.

Die muslimische Telefonseelsorge wurde vor 15 Jahren von Diakonie, Caritas und Islamic Relief Deutschland gegründet. Laut eigenen Angaben haben sich seitdem mehr als 75.000 Mal Menschen muslimischen Glaubens an die Hotline gewandt. Ungefähr 80 Personen engagieren sich dort ehrenamtlich.

Quelle:
KNA