Demnach wandten sich im Monat April 38.580 Menschen erstmals an den katholischen Sozialverband. Insgesamt wurden 56.500 Mahlzeiten zu Bedürftigen nach Hause geliefert. Psychologisch beraten wurden dem Bericht zufolge 6.115 Menschen.
Zu den neuen Armen Italiens, so berichten Pfarrer und Helfer in Pfarreien, gehörten Arbeitslose, Kleinunternehmer und -händler, Saisonarbeiter, alte Menschen, Prostituierte, Schausteller und häusliche Pflegekräfte. Viele von ihnen erhalten keine Unterstützung von Staat oder Sozialversicherungen, weil sie schwarz arbeiten.
Interreligiöse Hilfe
Von einer quasi interreligiösen Initiative berichtete Bischof Marcello Semeraro von Albano. Demnach spenden einige Landbetriebe in der Gegend von Latina südöstlich von Rom, die hautsächlich von muslimischen Einwanderern betrieben werden, täglich Obst und Gemüse an die Caritas, die diese Spenden an Bedürftige verteilt.
In der von der Pandemie schwer getroffenen Region Bergamo musste die Caritas bisher jährlich 2.200 Familien unterstützen. Seit März seien 600 Familien hinzugekommen, berichtete der Leiter der örtlichen Caritas, Roberto Trussardi.
Auch steigende Hilfsangebote
Vielerorts verzeichneten Berichten zufolge Pfarreien nicht nur zunehmende Hilfsgesuche, sondern auch Angebote. "Überraschenderweise wollten auch Menschen, die nicht zur Gemeinde kommen, durch uns einen Beitrag leisten", berichtete Alessandro Palla, Pfarrer der römischen Stadtpfarrei Santa Giovanna Antida Thouret, dem Portal Vatican News.
Darüber hinaus haben in ganz Italien kirchliche Organisationen in knapp 180 Einrichtungen rund 3.750 Übernachtungsplätze zur Verfügung gestellt. Gedacht sind diese für Ärzte und Pflegekräfte, die zeitweise nicht mehr nach Hause konnten oder von auswärts kommen. Aber auch Menschen, die sich in Quarantäne begeben mussten oder obdachlos sind, werden dort beherbergt.