Ford Escort von Johannes Paul II. wird in USA versteigert

Papst-Auto unterm Hammer

Ein alter Ford Escort, mit dem einst Karol Wojtyla fuhr, wird in den Vereinigten Staaten versteigert. Der Erlös soll laut Aktionshaus Sotheby's wohltätigen Zwecken zugutekommen.

Papst Johannes Paul II. (dpa)
Papst Johannes Paul II. / ( dpa )

Der 42 Jahre alte Ford Escort von Johannes Paul II. (1978-2005) kommt am Donnerstag in Auburn/USA unter den Hammer. Es ist das erste Mal, dass ein Kraftfahrzeug eines katholischen Heiligen verkauft wird.

Ford stand jahrelang in einem Restaurant bei Chicago

Karol Wojtyla hatte das 1976 in Deutschland gebaute Auto den Katalogangaben des Auktionshauses RM Sotheby's zufolge in seiner Amtszeit als Krakauer Erzbischof privat gefahren. Nach seiner Papstwahl 1978 stand der Wagen jahrelang in einer Garage in Rom. Nun soll er bei einer am Donnerstag beginnenden Auktion (30. August bis 2. September) im US-Bundesstaat Indiana für 150.000 bis 300.000 Dollar den Besitzer wechseln.

Es ist nicht das erste Mal, dass der astralsilberne Viertürer versteigert wird. Mitte der 90er Jahre veräußerte ihn der Vatikan für wohltätige Zwecke. Vom neuen Besitzer wurde er in einem Restaurant bei Chicago als Attraktion ausgestellt. 2005 erreichte der Wagen seine vorerst letzte Station in der Sammlung des texanischen Rechtsanwalts und Philanthropen John M. O'Quinn, der 2009 mit 68 Jahren bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam. Der Erlös der Ford-Versteigerung soll laut RM Sotheby's der O'Quinn-Stiftung zugutekommen.

Wer das Auto finanzierte, ist nicht mehr bekannt

Nach Informationen der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) benutzte Wojtyla dieses Auto, wenn er sich in Rom aufhielt, für Fahrten vom Flughafen, zu polnischen Mitbrüdern oder zu Terminen im Vatikan. Wer es ihm finanzierte, ist nicht mehr bekannt. In diesem Auto fuhr der damalige Erzbischof von Krakau 1978 zum Konklave, aus dem er als Papst hervorging. Danach wechselte er die Marke und stieg auf die seither berühmten "Papamobile" um.

Der Ford Escort 1100 GL Sedan aus dem deutschen Ford-Werk in Saarlouis wird als Sonderausführung mit Bremskraftverstärker und Uhr beschrieben. Der Wagen mit 1,1-Liter-Benzinmotor und manueller Schaltung verfügt weder über einen rechten Außenspiegel noch Radio, Radkappen oder Klimaanlage. Die Sitzbezüge in grauem Velours sind original.

Im Mai 2005, kurz nach der Wahl Papst Benedikts XVI., wurde auf der Internetplattform Ebay ein VW-Golf versteigert, der früher Kardinal Joseph Ratzinger gehört hatte. Den Zuschlag erhielt für umgerechnet 189.000 Euro das Online-Casino Golden Palace in den USA. Der damalige Vorbesitzer, ein 21 Jahre alter Zivildienstleistender, hatte den "Papst-Golf" im Januar 2005 für 9.500 Euro gekauft. Eine neuerliche Ebay-Versteigerung scheiterte 2013, weil kein Gebot über der angegebenen Mindestsumme lag.


Quelle:
KNA
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