Frankreichs kirchlicher Strafgerichtshof kann vieles ändern

Mehr Transparenz bei Kirchengerichten

Der kirchliche Strafgerichtshof in Frankreich, der zum 1. Januar seine Arbeit aufnehmen soll, weist nach Einschätzung der Theologin Astrid Kaptijn in die richtige Richtung. Zudem pochte sie auf mehr Transparenz von Kirchengerichten.

Justitia steht für Gerechtigkeit  / © Daniel Reinhardt (dpa)
Justitia steht für Gerechtigkeit / © Daniel Reinhardt ( dpa )

"Im Bereich des sexuellen Missbrauchs gibt es durchaus einige Änderungen, die zu mehr Klarheit führen", sagte sie im Interview des Portals katholisch.de am Mittwoch. Wichtig sei etwa, dass nun auch Menschen mit eingeschränktem Vernunftgebrauch besonders geschützt würden und dass neben Klerikern und Ordensleuten auch Laien als Täter im Blick seien.

Die französischen Bischöfe hatten die Einrichtung des nationalen kanonischen Strafgerichtshof im vergangenen Jahr beschlossen. Anlass dafür war auch der Bericht der Missbrauchskommission CIASE, deren Mitglied Kaptijn war. Die Zentralisierung solle kirchliche Strafverfahren künftig "professioneller und neutraler machen", erklärte sie. Zugleich pochte sie auf mehr Transparenz von Kirchengerichten: Ein Mangel daran führe dazu, "dass die Kirchenrechtler zum Beispiel nicht wissen, welche Umstände als mildernde oder dagegen als erschwerend betrachtet werden sollen bei der Zurechenbarkeit von Delikten".