Franziskus empfängt Mitglieder von Sozialprojekten

"Kirche als Feldlazarett"

Der Papst hat am Samstag Mitglieder verschiedener Sozialinitiativen im Vatikan empfangen. Franziskus sprach dabei mit einer Initiative aus Toulouse und einer Organisation, die sich um Menschen mit dem Cornelia-de-Lange-Syndrom kümmert.

Papst im Rollstuhl zu Audienz mit Pilgern aus Mittelitalien / © Gregorio Borgia/AP (dpa)
Papst im Rollstuhl zu Audienz mit Pilgern aus Mittelitalien / © Gregorio Borgia/AP ( dpa )

Der Papst empfing am Samstag Mitglieder der kirchlichen Sozialinitiative "Village de Francois" (Dorf von Franziskus). Gegründet wurde das Projekt vom Franzosen Etienne Villemain, der Papst Franziskus 2015 zur Idee eines katholischen Welttages der Armen inspirierte. In dem Dorf, das in einer früheren Trappistenabtei bei Toulouse angesiedelt ist, leben wohnsitzlose, alte und andere Menschen mit Betreuern. Durch eigene ökologisch nachhaltige wirtschaftliche Tätigkeiten sorgen sie für Beschäftigung und Auskommen der Gemeinschaft.

"Das 'Village de Francois' ist ein kirchlicher Ort, der den üblichen Rahmen sprengt", lobte Franziskus bei der Begegnung im Vatikan. Hier zeige sich "die Kirche als 'Feldlazarett', die sich mehr um die Leidenden kümmert als um die Verteidigung ihrer eigenen Interessen, die das Risiko des Neuen eingeht, um dem Evangelium treuer zu sein".

Damit, so der Papst, zeigten sie "was ein echtes Dorf ist: ein Gefüge konkreter menschlicher Beziehungen, in gegenseitiger Unterstützung, in der Zuwendung zu Bedürftigen, im Zusammenleben der Generationen und im Bemühen, die Schöpfung zu achten".

Franziskus dankt Freiwilligen

Ebenfalls hat Franzikus Mitglieder einer Freiwilligenorganisation empfangen, die sich um Menschen mit dem Cornelia-de-Lange-Syndrom kümmern. Dabei lobte Franziskus den Einsatz der Freiwilligen und dankte ihnen. Keinesfalls sollten sie sich durch Schwierigkeiten "unterkriegen lassen". Die von ihnen gelebte Solidarität sei "konkreter Ausdruck der Mitwirkung am Aufbau einer geschwisterlichen Gesellschaft, in deren Mittelpunkt der Mensch steht".

Das nach der niederländischen Kinderärztin Cornelia de Lange (1871-1950) benannte Syndrom bezeichnet multiple angeborene Fehlbildungen, die meist im Zusammenhang mit einer kognitiven Behinderung und Kleinwuchs auftreten. Der 1997 in Italien gegründete Freiwilligenverband betreut nach eigenen Angaben derzeit 132 Familien. Auch in Deutschland gibt es einen ähnlichen "Arbeitskreis Cornelia de Lange-Syndrom e.V.".

Quelle:
KNA