Die Reliquien des Kapuzinerpaters Pio von Pietrelcina (1887-1968) werden derzeit in einem Glassarg im Petersdom aufgebahrt. Franziskus würdigte vor allem seinen Einsatz für das Bußsakrament. Der Papst hatte die Reliquien des Heiligen aus dem süditalienischen Giovanni di Rotondo und die seines Ordensbruders Leopold Mandic (1866-1942) aus Padua anlässlich des Heiligen Jahres der Barmherzigkeit in den Vatikan bringen lassen. Dort defiliert seit Freitagabend ein ständiger Strom von Gläubigen, die an den Särgen der Heiligen beten wollen.
Pater Pio sei gleichsam eine "lebende Zuwendung" Gottes, der die Verletzungen der Menschen durch die Sünde geheilt und in ihrem Herzen Frieden geschaffen habe, betonte der Papst. Der Heilige habe nie aufgehört, den Menschen zuzuhören, habe bis zur Erschöpfung das "Apostolat des Zuhörens" praktiziert.
Papst: Beten ist kein Wundermittel
Zugleich betonte Franziskus vor den Mitgliedern der Gebetsgruppen, dass Beten kein Wundermittel sei. "Ich bete nicht, damit es mir gut geht, wie wenn ich eine Aspirin nehme". Man bete auch nicht darum, um etwas Bestimmtes zu bekommen, das Gebet sei also kein Geschäft. Vielmehr sei es ein "Werk der geistlichen Barmherzigkeit, das das ganze Herz vor Gott trägt". Es sei ein Geschenk des Glaubens und der Liebe, es bedeute, sich Gott anzuvertrauen.
Die Glassärge der beiden Heiligen bleiben bis zum Tag nach Aschermittwoch im Vatikan und werden dann in ihre Heimatorte überführt.