Franziskus lobt französische Missionarin Pauline Jaricot

"Konkret gelebte Nächstenliebe"

Vor der Seligsprechung der französischen Missionarin Pauline Jaricot am kommenden Sonntag hat der Papst die besondere Bedeutung kirchlicher Mission und Sendung betont. Die konkrete Nächstenliebe der zukünftigen Seligen lobte er.

Papst Franziskus schwenkt das Weihrauchfass vor einem Bild von Pauline Marie Jaricot / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus schwenkt das Weihrauchfass vor einem Bild von Pauline Marie Jaricot / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

In einer Botschaft an die in Lyon tagende Generalversammlung der Päpstlichen Missionswerke schrieb Franziskus am Montag: "Die Qualität christlicher Mission hängt davon ab, dass man aus sich herausgeht, sein Leben nicht auf sich selbst, sondern auf Jesus konzentriert."

Mission ist nicht Mitgliederwerbung

Wichtigste Aufgabe der Missionswerke sei es daher, dieses Bewusstsein leben zu helfen. Dem Vorbild Jesu entsprechend gehe es darum, zu dienen und sich nicht bedienen zu lassen. Zu einer solchen Lebenshaltung, die von jedem Christen verlangt werde, gehörten intensives Gebet und konkret gelebte Nächstenliebe. Dies habe Pauline Jaricot ganz klar erkannt. Keinesfalls sei Mission zu verwechseln mit dem bloßen Werben neuer Mitglieder.

Pauline Jaricot (1799-1862), Tochter eines Seidenfabrikanten, hatte vor 200 Jahren in Lyon ein Werk der Glaubensverbreitung sowie zwei weitere Initiativen gegründet. Aus diesen gingen in den Folgejahren die nationalen Missionswerke "missio" mit Sitz in Aachen, München, Wien und der Schweiz hervor. 1922 wurde Jaricots Missionsverein zum "Päpstlichen Werk der Glaubensverbreitung" mit Sitz in Rom umgewandelt.

Seligsprechung am Sonntag

Die Vollversammlung der Päpstlichen Missionswerke tagt seit Montag bis zum kommenden Sonntag in Lyon. Dann wird Jaricot durch den philippinischen Kardinal Luis Antonio Tagle, Leiter der vatikanischen Missionsbehörde, dort seliggesprochen. Die entsprechende Urkunde hatte der Papst im vergangenen Jahr unterzeichnet.

Seligsprechung

Bei einer Seligsprechung stellt die katholische Kirche durch Urteil des Papstes fest, dass ein gestorbener Mensch vorbildlich aus dem Glauben gelebt hat und Christus in besonderer Weise nachgefolgt ist. Daraus ergibt sich die offizielle Empfehlung, diese Person als Vorbild und Fürsprecher bei Gott anzunehmen. Selige werden im Gegensatz zu Heiligen nur regional verehrt. Der Seligsprechung kann aber eine Heiligsprechung und damit die weltweite Verehrung der betreffenden Person folgen.

Unterlagen zum Seligsprechungsverfahren / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Unterlagen zum Seligsprechungsverfahren / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA