In einer Botschaft an die in Lyon tagende Generalversammlung der Päpstlichen Missionswerke schrieb Franziskus am Montag: "Die Qualität christlicher Mission hängt davon ab, dass man aus sich herausgeht, sein Leben nicht auf sich selbst, sondern auf Jesus konzentriert."
Mission ist nicht Mitgliederwerbung
Wichtigste Aufgabe der Missionswerke sei es daher, dieses Bewusstsein leben zu helfen. Dem Vorbild Jesu entsprechend gehe es darum, zu dienen und sich nicht bedienen zu lassen. Zu einer solchen Lebenshaltung, die von jedem Christen verlangt werde, gehörten intensives Gebet und konkret gelebte Nächstenliebe. Dies habe Pauline Jaricot ganz klar erkannt. Keinesfalls sei Mission zu verwechseln mit dem bloßen Werben neuer Mitglieder.
Pauline Jaricot (1799-1862), Tochter eines Seidenfabrikanten, hatte vor 200 Jahren in Lyon ein Werk der Glaubensverbreitung sowie zwei weitere Initiativen gegründet. Aus diesen gingen in den Folgejahren die nationalen Missionswerke "missio" mit Sitz in Aachen, München, Wien und der Schweiz hervor. 1922 wurde Jaricots Missionsverein zum "Päpstlichen Werk der Glaubensverbreitung" mit Sitz in Rom umgewandelt.
Seligsprechung am Sonntag
Die Vollversammlung der Päpstlichen Missionswerke tagt seit Montag bis zum kommenden Sonntag in Lyon. Dann wird Jaricot durch den philippinischen Kardinal Luis Antonio Tagle, Leiter der vatikanischen Missionsbehörde, dort seliggesprochen. Die entsprechende Urkunde hatte der Papst im vergangenen Jahr unterzeichnet.