"Frauen in Weiß" wollen Papst als Vermittler in Kuba

Für die Gottesdienstteilnahme

Ob Kolumbien oder Venezuela: Der Papst ist als Vermittler gefragt. Nun will die kubanische Bürgerrechtsorganisation "Frauen in Weiß" mit einer Petition Papst Franziskus davon überzeugen, mit der Regierung in Havanna zu sprechen.

Protest der "Damen in Weiß" (KNA)
Protest der "Damen in Weiß" / ( KNA )

Ziel der Aktion, die im Portal Change.org veröffentlicht wurde, ist es, den Bürgerrechtlerinnen zu ermöglichen, wieder an den sonntäglichen Gottesdiensten teilzunehmen, berichtete der kubakritische Sender Radio Marti.

Regelmäßige Proteste der "Frauen in Weiß"

Die "Frauen in Weiß" (Damas de Blanco) sind ein Zusammenschluss von Frauen auf Kuba, deren Männer und Söhne wegen ihres Eintretens für Meinungs- und Pressefreiheit verhaftet wurden. Gegründet wurde die Bewegung 2003 als Reaktion auf den kubanischen "Schwarzen Frühling", bei dem zahlreiche Regimekritiker festgenommen und zu langen Haftstrafen verurteilt wurden.

Seither protestieren die "Frauen in Weiß" regelmäßig öffentlich, um die Freilassung politischer Häftlinge zu fordern. Sie tun das in der Regel sonntags nach dem Gottesdienst. Seit zwei Jahren werden die Gottesdienstbesuche zum Teil mit Gewalt durch die Sicherheitskräfte unterbunden. Dabei kommt es auch immer wieder zu Verhaftungen.

Weiße Kleidung

Ihre Bezeichnung geht auf die weiße Kleidung zurück, die sie als Zeichen ihres friedlichen Widerstands tragen. Auf Vermittlung der katholischen Kirche wurden in den vergangenen Monaten nahezu alle politischen Häftlinge freigelassen und ins Exil nach Spanien ausgeflogen. 2005 würdigte das Europaparlament die Arbeit der Bürgerrechtsbewegung mit dem Sacharow-Preis für Meinungsfreiheit.


Quelle:
KNA