Dies teilte der Vorstand des Vereins Aachener Friedenspreis am Mittwochabend mit. "Menschen haben aus unserer Sicht das Recht, sich weiterzuentwickeln und auch grundlegende Einstellungen zu ändern", sagte Pressesprecherin Lea Heuser.
Kotsaba war der Preis zunächst Anfang Mai zuerkannt worden, weil er sich als einziger Journalist der Ukraine um eine objektive Berichterstattung über den Konflikt in der Ostukraine bemühe. In seinen Reportagen bezeichne er den kriegerischen Konflikt als "Bürgerkrieg und Brudermord" und rufe zur Kriegsdienstverweigerung auf.
Video mit antisemitischen Äußerungen
Als ein Video mit antisemitischen Äußerungen auftauchte, entschied der Vorstand sich für die Rücknahme der Ehrung. Hierüber hätte aber endgültig nur eine Außerordentliche Mitgliederversammlung entscheiden können. Dies ist mit Kotsabas Verzicht nun nicht mehr notwendig, jedoch werde die Mitgliederversammlung am 14. Juni trotzdem stattfinden, um den Fall aufzuarbeiten.
Die Verleihung der mit je 2.000 Euro dotierten Auszeichnung soll wie in den Vorjahren am Antikriegstag am 1. September in Aachen stattfinden. Weitere Preisträger sind der "Initiativkreis gegen Atomwaffen" und das Netzwerk "Büchel ist überall - atomwaffenfrei jetzt!". Der 1988 erstmals verliehene Preis will Personen oder Gruppen würdigen, die "von unten her" zu Frieden und Verständigung beitragen.