Misereor fordert Produkte ohne menschenrechtlichen Makel

"Freiwilligkeit reicht nicht aus"

Die katholische Entwicklungsorganisation Misereor unterstützt die Pläne für ein Gesetz zum Schutz von Menschenrechten und Umwelt bei der Auslandsproduktion deutscher Unternehmen. Entsprechend äußerte sich nun auch Erzbischof Burger.

 (DR)

Der von Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) erarbeitete Entwurf müsse nun schnell und konsequent umgesetzt werden, forderte Misereor-Bischof Stephan Burger am Dienstag in Freiburg. Deutsche Verbraucher müssten sich darauf verlassen können, dass die in Deutschland angebotenen Produkte "keinen menschenrechtlichen Makel haben". Burger verwies auf Missstände in der Textilbranche oder beim Abbau von Rohstoffen etwa für die deutsche Autoindustrie.

Freiwilligkeit reicht nicht aus

Freiwillige Verpflichtungen im Kampf gegen Kinder- und Sklavenarbeit oder im Blick auf Umweltschutz und Arbeiterrechte reichten nicht aus, so der Erzbischof. "Es wird höchste Zeit, dass die Verantwortung der Unternehmen für die Produktionsbedingungen entlang der gesamten Lieferkette gesetzlich geregelt wird." Das vom Ministerium angedachte Wertschöpfungskettengesetz biete eine "hervorragende Grundlage".

Verpflichtung für deutsche Firmen

Entsprechende Gesetzespläne waren am Montag bekannt geworden. Demnach reagiert das Ministerium damit auch auf Katastrophen wie in asiatischen Fabriken, bei denen Hunderte starben. Der Gesetzesentwurf will deutsche Firmen beispielsweise dazu verpflichten, bei ihren Zulieferern eine gute Bezahlung der Arbeiter, sichere Arbeitsplätze und das Einhalten von Umweltschutzstandards zu garantieren.

 

Erzbischof Stephan Burger / © Andreas Kühlken (KNA)
Erzbischof Stephan Burger / © Andreas Kühlken ( KNA )
Quelle:
KNA