Gegner des Umbaus der Berliner Sankt-Hedwigs-Kathedrale wollen neue Unterstützer gewinnen: Für ein Pferderennen am Pfingstsonntag auf der Galopprennbahn Hoppegarten bei Berlin stiftete der Verein "Freunde der Hedwigskathedrale" das Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro, wie das Rennbahn-Management am Freitag bestätigte.
Die zehn Einzelrennen des Tages werden wegen der Corona-Pandemie nur online übertragen. Der von dem Verein gesponserte Wettbewerb trägt den Titel "Rennen für den Erhalt der Hedwigs-Kathedrale". Die Umbau-Kritiker können ein Banner an der Rennbahn platzieren und bei der Übertragung einen Link auf ihrer Homepage einfügen. Der Livestream des ersten Renntags in dieser Saison hatte nach Angaben des Managements 13.000 Zuschauer.
Innenumbau der Kathedrale
Der Verein hielt bereits Protestwachen vor der Kathedrale und schaltete Anzeigen in Berliner Tageszeitungen. In einer Annonce sprach der Verein von einer "zweiten Tragödie" am Bebel-Platz und erinnerte an die Bücherverbrennung der Nationalsozialisten am 10. Mai 1933. Es geht um die Sanierung mit tiefgreifendem Innenumbau der Kathedrale, die das Erzbistum Berlin eingeleitet hat. Es führt für die Umgestaltung gottesdienstliche Erfordernisse an, Kritiker halten dies für unbegründet.
In Hoppegarten gab es bereits Veranstaltungen mit kirchlichem Kontext. So fand 2014 ein "Gedächtnisrennen" zum Gedenken an die Ermordung des katholischen Hitler-Gegners Erich Klausener (1885-1934) durch die Nationalsozialisten statt. Er hatte beim Märkischen Katholikentag auf der Galopprennbahn kurz vor seinem Tod 60.000 Teilnehmer zur Standfestigkeit gegenüber dem NS-Regime aufgerufen.