Kölner Domwallfahrt mit leuchtenden Signalen

Frieden in unzähligen Facetten

Der Kölner Dom öffnet in dieser Woche wieder seine Pforte zur alljährlichen Wallfahrt. Dabei können Besucher nicht nur zu den Gebeinen der Heiligen pilgern. Es gibt auch viele weitere Veranstaltungen. Höhepunkt ist eine Lichtinszenierung.

Generalprobe der Illumination des Kölner Domes / © Mensebach (DR)
Generalprobe der Illumination des Kölner Domes / © Mensebach ( DR )

DOMRADIO.DE: Was steht bei der diesjährigen Domwallfahrt auf dem Programm?

Gerd Bachner (Kölner Dompropst): Unser Programm der Domwallfahrt hat diesmal viele unterschiedliche, komplexe, aber auch besondere Akzente. Zunächst einmal eröffnen wir die Domwallfahrt mit der Illumination des Doms am Mittwochabend. Bei Einbruch der Dunkelheit werfen 19 Projektoren schlagartig ihr Licht auf die Kathedrale.

Der Kern der Wallfahrt wird sich aber im Dom abspielen. Von Donnerstag bis Sonntag gibt es dort viele Gebete. Für diejenigen, die es mystisch mögen, gibt es eine Nacht der Mystik im Dom, und für die jungen Menschen eine Nachtfeier bis 5 Uhr am Morgen. Auch die Reliquien der Heiligen Bernadette von Lourdes machen Station im Kölner Dom.

DOMRADIO.DE: Alles im Zeichen des Friedens?

Bachner: Das zieht sich durch die Verantaltungen durch. Etwa musikalisch: der Kathedralchor von Liverpool gibt ein Sonderkonzert anlässlich der Domwallfahrt.

Aber es wird auch ganz praktisch: In der Dombauhütte werden am Samstag Nägel für den Frieden geschmiedet. Da kommen viele Schmiede aus ganz Europa hier nach Köln, um diese Nägel mit den Menschen zu schmieden. Im Domforum gibt es ein Symposium und eine Ausstellung, warum Köln als Heimatfront für den Ersten Weltkrieg so wichtig war und welche Rolle dabei der Dom spielte.

DOMRADIO.DE: Es gibt viele Angebote für Jung und Alt. Wie kann man denn als Besucher konkret mitmachen?

Bachner: Man kann vor allem mitbeten, bei allen Gottesdiensten und Gebetsstunden im Dom. Da sind alle herzlich eingeladen. Wir sind davon überzeugt, dass jeder etwas finden kann, was ihm entspricht und wofür er sich interessiert.

Die Pfadfinder werden gegen eine Spende bei der Illumination Kerzen als Friedenslichter auf dem Roncalli-Platz zu Füßen des Domes verteilen. Der Sinn dahinter ist, dass man ein Licht für den Frieden entzünden kann. Die Pfadfinder regen dazu an, gemeinsam über die Frage zu sprechen: Was bedeutet mir der Friede in der Welt?

Unsere Botschaft soll nicht nur hier in Köln diskutiert werden. Wir wollen die Friedensbotschaft in die ganze Welt hinaustragen. Wenn die Lichtkünstler die Worte und Zeichen auf die Domfassade projizieren, hoffen wir auf die Hilfe von Hobby- und Profi-Fotografen, die den Moment einfangen und hinaustragen. In Kooperation mit der Photokina und dem Kölner Stadtanzeiger kann jeder Teilnehmer Fotos der Lichtinstallation hochladen, versehen mit einer Botschaft. Die besten Fotos werden dann prämiert.

DOMRADIO.DE: Am Vorabend der Domwallfahrt gibt es auch prominente Redner. Wer ist dabei?

Bachner: Ich bin ganz froh, dass wir den NRW-Ministerpräsidenten Armin Laschet zur Illumination am Vorabend der Domwallfahrt gewonnen haben. Er ist Schirmherr und wird die Domwallfahrt eröffnen. Auch Professorin sowie ehemalige Bundespräsident-Kandidatin Gesine Schwan wird einige Worte zum Thema Politik und Frieden sagen. Der Vizepräsident des Volksbundes der Deutschen Kriegsgräberfürsorge, Wolfgang Wieland, spricht über Erinnerungskultur. Der Psychologe und Autor Stephan Grünewald hält ebenfalls eine Ansprache.

Das Gespräch führte Beatrice Steineke.


Dompropst Gerd Bachner / © Tomasetti (DR)
Dompropst Gerd Bachner / © Tomasetti ( DR )
Quelle:
DR