Friedensbeauftragter des Papstes reist nach Moskau

"Wege für einen gerechten Frieden"

Kardinal Matteo Zuppi, der päpstliche Friedensbeauftragte, reist nach Russland. Sein Ziel sei, "zu Gesten der Menschlichkeit zu ermutigen". Diese sollen dazu beitragen, die "tragische aktuelle Situation" zu lösen.

Kardinal Matteo Zuppi (l.) und Papst Franziskus / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Kardinal Matteo Zuppi (l.) und Papst Franziskus / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )

Zuppi werde am Mittwoch und Donnerstag in Moskau sein, teilte der Heilige Stuhl mit. Mit der Reise möchte er "Wege für einen gerechten Frieden" finden. Zuppi werde von einem Beamten des vatikanischen Staatssekretariates begleitet.

Kardinal Matteo Zuppi / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Kardinal Matteo Zuppi / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )

Wen der Kardinal in Moskau treffen wird, wurde zunächst nicht mitgeteilt. Zuppi war am 6. und 7. Juni zunächst in die Ukraine gereist. In Kiew sprach er unter anderem mit Präsident Wolodymyr Selenskyj und übergab ihm einen Brief des Papstes. Im Mittelpunkt der Begegnung stand laut Präsidentenkanzlei die Lage im Land sowie eine Zusammenarbeit zwischen der Ukraine und dem Heiligen Stuhl bei der Umsetzung einer ukrainischen Friedensformel.

Selenskyj betonte bei dieser Gelegenheit, dass eine Waffenruhe und ein Einfrieren des Konflikts nicht zum Frieden führen würden. Stattdessen sprach er sich für einen globalen Friedensgipfel aus und rief den Vatikan auf, zur Umsetzung des ukrainischen Friedensplans beizutragen.

Ein päpstliche Friedensvermittler

Der Vatikan hatte über die Inhalte von Zuppis Ukraine-Reise nicht informiert. Auch zum nun anstehenden Besuch in Moskau gab es zunächst keine weiteren Informationen. Die Italienische Bischofskonferenz rief am Dienstag zu Gebeten für die Reise ihres Vorsitzenden auf.

Zuppi, der auch Erzbischof von Bologna ist, war Ende Mai vom Papst zum Leiter einer vatikanischen Friedensmission ernannt worden. Ziel ist, Spannungen zwischen Kiew und Moskau abzubauen und Wege zum Frieden aufzuzeigen. Der 67-jährige Kardinal ist eng mit der Gemeinschaft von Sant'Egidio verbunden, die für den Vatikan immer wieder in delikaten Vermittlerfunktionen bei internationalen Konflikten tätig war.

Außergewöhnlicher Papst-Appell für Ende des Ukrainekriegs

Mit einem eindringlichen Appell hat Papst Franziskus zu einem Ende des Ukrainekriegs aufgerufen. Anstelle der üblichen Auslegung des Evangeliums widmete das Kirchenoberhaupt seine Sonntagsansprache auf dem Petersplatz dem Krieg in der Ukraine. Eine ähnliche Änderung des Ablaufs hatte es zuletzt 2013 gegeben. Damals forderte Franziskus ein Ende der Kämpfe in Syrien.

Papst Franziskus hält seine Ansprache während des Mittagsgebets / © Gregorio Borgia/AP (dpa)
Papst Franziskus hält seine Ansprache während des Mittagsgebets / © Gregorio Borgia/AP ( dpa )
Quelle:
KNA