Kritik an Aufrüstungsplänen in Deutschland und Europa wird nach Angaben von Friedensinitiativen im Mittelpunkt der diesjährigen Ostermärsche stehen. Auch angesichts der sich mehrenden Krisen und Kriege weltweit erwarten die Veranstalter in diesem Jahr eine gute Beteiligung an den Aktionen und Veranstaltungen unter dem Motto "Kriege stoppen - Frieden und Abrüstung jetzt!", teilten das Netzwerk Friedenskooperative in Bonn am Donnerstag und die Infostelle Ostermarsch in Frankfurt am Freitag mit.
Bislang sind nach ihren Angaben mehr als 120 Veranstaltungen angekündigt. Der erste Ostermarsch des Jahres startet bereits am Samstag in Potsdam. Alle weiteren Ostermärsche finden von Gründonnerstag bis Ostermontag statt.
Kontrapunkt zu Kriegstüchtigkeit
"Die Ostermärsche 2025 werden einen deutlichen Kontrapunkt zu den Debatten um Aufrüstung und Kriegstüchtigkeit setzen", unterstrich das Netzwerk. Von der neuen Bundesregierung erwarte man "endlich" Initiativen für Frieden und Abrüstung. "Wir wollen und werden die kommende Bundesregierung daran messen", erklärt Kristian Golla vom Netzwerk Friedenskooperative. Ebenso werde mehr Einsatz für diplomatische Initiativen zur Beendigung der Kriege - insbesondere in der Ukraine und Gaza - gefordert.
Die Friedensbewegung begrüße die derzeit laufenden Bemühungen um Verhandlungen über einen (teilweisen) Waffenstillstand in der Ukraine, hieß es weiter. Einseitige Kompromisse zulasten der Ukraine könnten aber nicht zu einem gerechten und nachhaltigen Frieden führen. Auch das traditionelle Thema der Abschaffung der Atomwaffen werde angesichts der erneuten Debatten um einen europäischen "Atomschirm" zentral sein: "Es ist erschütternd, dass das Ziel einer atomwaffenfreien Welt bei den Koalitionsverhandlungen zwischen Union und SPD in Gänze in Frage gestellt wurde."
US-Mittelstreckenwaffen in Deutschland
Nicht minder gering sei die Ablehnung der für 2026 geplanten Stationierung von US-Mittelstreckenwaffen in Deutschland, unterstrich das Netzwerk. Die Friedensbewegung lehne landgestützte Mittelstreckenwaffen in Europa grundsätzlich ab. Dazu zählten ausdrücklich auch russische Systeme mit fraglicher Reichweite die Entwicklung, Stationierung und der Einsatz von Waffen dieses Typs.
"Krieg und Militär können nicht die wirklichen Probleme in der Welt lösen. Vorhandene Konflikte werden weiter verschärft", ergänzte Willi van Ooyen von der Infostelle Ostermarsch in Frankfurt: "Rüstung und Militär verschlingen Ressourcen, die insbesondere für die sozialen und ökologischen Herausforderungen dringend benötigt werden."