Jede und jeder Dritte weiß nicht, warum am Donnerstag frei ist: 33 Prozent gaben in einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov an, die Bedeutung des bevorstehenden Feiertags Fronleichnam "überhaupt nicht" beschreiben zu können. Weitere 29 Prozent der Befragten können ihn demnach "eher nicht gut" beschreiben. Ein Fünftel gab an, den Anlass "eher gut" erklären zu können, acht Prozent "sehr gut".
An diesem Feiertag demonstrieren Katholiken öffentlich ihren Glauben daran, dass Gott in Brot und Wein mitten unter ihnen ist. Sichtbares Zeichen sind feierliche Prozessionen. Dabei wird eine reich verzierte Monstranz mit einer geweihten Hostie durch die Straßen getragen.
Umfrage zeigt regionale Unterschiede
In Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und im Saarland ist Fronleichnam landesweit ein Feiertag. In Sachsen und Thüringen ist nur in einzelnen überwiegend katholischen Regionen arbeitsfrei. Die Befragten im Westen kennen die Bedeutung daher noch eher: Hier gaben 31 Prozent an, sie eher gut der sehr gut beschreiben zu können - im Osten sagten dies 20 Prozent.
Fronleichnam heißt offiziell "Hochfest des Leibes und Blutes Jesu Christi". Es steht inhaltlich in engem Zusammenhang zum letzten Abendmahl am Gründonnerstag. Nach kirchlicher Lehre hat Jesus dabei das Sakrament der Eucharistie eingesetzt, als er den Jüngern Brot und Wein reichte und die Worte sprach "Das ist mein Leib" und "Das ist mein Blut".
Der Feiertag fällt immer auf den zweiten Donnerstag nach Pfingsten (in diesem Jahr: 30. Mai), also 60 Tage nach Osten. Der Tag soll an den Gründonnerstag erinnern. An diesem Tag selbst zu feiern, würde nicht zum stillen Charakter der Karwoche passen. In Städten und Ländern, in denen Fronleichnam kein gesetzlicher Feiertag ist, finden die Prozessionen oft am folgenden Wochenende statt. Auch Papst Franziskus feiert im Vatikan erst am Sonntag Fronleichnam.