Am 15. Februar 1943 in Hermeskeil bei Trier geboren, wurde er nach einem Theologie- und Philosophiestudium 1969 zum Priester und 1996 zum Bischof geweiht. Er war Weihbischof in Paderborn bevor er Bischof von Fulda wurde.
Am 5. Juni 2018, dem Hochfest des heiligen Bonifatius - des im Fuldaer Dom begrabenen Bistumspatrons - nahm Papst Franziskus das Rücktrittsgesuch von Bischof Algermissen an.
Kritischer Blick auf die Entwicklungen des Christentums
Nachdenklich äußerte sich der konservative Kirchenmann immer wieder über die Entwicklung des Christentums in Deutschland. Algermissen sah einen "praktischen Atheismus und Materialismus". Besorgt zeigte er sich auch darüber, dass sich katholische und evangelische Kirche in wichtigen bioethischen Fragen - etwa beim Embryonenschutz - voneinander entfernt hätten.
Einsatz gegen Atomwaffen
Seit 2002 war Algermissen Präsident der deutschen Sektion der katholischen Friedensbewegung Pax Christi - und damit Vorgänger des Mainzer Bischofs Peter Kohlgraf, der das Amt seit Oktober 2019 ausübt.
Algermissen setzte sich als Pax Christi-Präsident für nukleare Abrüstung und ein Verbot von Atomwaffen ein. An die frühere Bundesregierung unter Kanzlerin Angela Merkel (CDU) appellierte er, den Abzug aller Atomwaffen aus Deutschland zu beschließen.
Für Menschen am Rande der Gesellschaft
Zu seinem 25-jährigen Bischofsjubiläum im September 2021 würdigte Algermissens Amtsnachfolger, Bischof Michael Gerber, dessen Einsatz für Menschen am Rande der Gesellschaft.
Algermissen habe in seiner Bischofszeit dafür gesorgt, "dass Menschen, deren Situation in verschiedener Hinsicht zerbrechlich ist, nicht nur eine Stimme, sondern auch ein Obdach haben, eine konkrete Perspektive für ihr Leben".