Früherer Leiter des Katholischen Büros Sachsen gestorben

"Großartigen Musiker und Seelsorger"

Der ehemalige Leiter des Katholischen Büros Sachsen, Prälat Dieter Grande, ist tot. Er starb bereits am Samstag im Alter von 86 Jahren, wie das Bistum Dresden-Meißen am Montag mitteilte.

 (DR)

Überregional bekannt wurde Grande mit seiner Tätigkeit als Pressesprecher der damaligen Berliner Bischofskonferenz Ende der 1980er Jahre und als einer der Pressesprecher des Zentralen Runden Tisches der DDR 1989/90.

Einen Namen machte sich Grande auch als Förderer moderner geistlicher Musik. Das Requiem für Grande findet am Freitag ab 10.30 Uhr in der Dresdner Kathedrale statt, anschließend wird er auf dem Alten Katholischen Friedhof beigesetzt.

Diözesan-Caritasdirektor und Ordinariatsrat

Der aus Waldenburg/Schlesien stammende Grande kam 1953 als Theologiestudent aus der Bundesrepublik in die DDR. 1982 wurde er Diözesan-Caritasdirektor und Ordinariatsrat in Dresden und dort 1986 Dompfarrer. Seit 1983 war Grande zudem Geschäftsführer der Arbeitsgruppe und späteren Kommission Justitia et Pax (Gerechtigkeit und Frieden) der Berliner Bischofskonferenz; nach der Wiedervereinigung war er von 1991 bis 2004 Mitglied der Deutschen Kommission Justitia et Pax.

Pressestelle der Berliner Bischofskonferenz

1988 baute Grande in Ost-Berlin eine Pressestelle der Berliner Bischofskonferenz auf, die er bis zur Auflösung der Bischofskonferenz im November 1990 leitete. Danach übernahm er die Leitung der Bischöflichen Pressestelle im Bistum Dresden-Meißen, anschließend 1992 die des Katholischen Büros Sachsen.

Überdiözesan wirkte er außerdem als Leiter der von den ostdeutschen Bischöfen eingesetzten "Arbeitsgruppe zur Aufarbeitung der Tätigkeit staatlicher und politischer Organisationen/MfS gegenüber der katholischen Kirche". 1998 schloss die Arbeitsgruppe ihre Aufgaben mit der Veröffentlichung der Ergebnisse ab. Auch arbeitete er an einer deutsch-sorbischen Bistumsgeschichte des 20. Jahrhunderts mit.

"Großartigen Musiker und Seelsorger"

Bekannt war Grande, der Saxofon spielte, zudem wegen seines Engagements für das moderne geistliche Lied. Als Diözesanjugendseelsorger von 1963 bis 1969 förderte er junge Musiker.

Die Arbeitsgemeinschaft Junge Musik im Bistum Dresden-Meißen würdigte Grande als "großartigen Musiker und Seelsorger". Mit Sachverstand und Organisationstalent habe er sich seit den 1950er Jahren für Bands, Chöre und Musicalprojekte eingesetzt und selbst Proben, Chöre und Rundfunkaufnahmen geleitet. Zudem habe er Instrumente beschafft und zu hunderten Arrangements und Kompositionen beigetragen.

 


Quelle:
KNA