Früherer Taize-Prior Frere Alois wird 70 Jahre alt

In Stuttgart geboren

Schön früh stand Frere Alois als Nachfolger des Taize-Gründers Frere Roger fest. "Erzengel" nannten ihn seine Mitbrüder. Die meiste Zeit seines Lebens lebte der Bayer auf dem Hügel in Burgund. Nun lebt er vorerst in der Karibik.

Frere Alois Löser / © Anne Ackermann (KNA)
Frere Alois Löser / © Anne Ackermann ( KNA )

Frere Alois, von 2005 bis 2023 Prior der ökumenischen Gemeinschaft von Taize, wird am Dienstag (11. Juni) 70 Jahre alt. Der 1954 in Ehingen am Ries bei Nördlingen als Alois Löser geborene und in Stuttgart aufgewachsene Katholik lebte die meiste Zeit seines Lebens in Taize.

Nachdem er die Leitung der Gemeinschaft zum Jahresende an den englischen Anglikaner Frere Matthew (59) als Prior abgab, verließ er den Ort in Burgund, um einige Zeit außerhalb von Taize zu verbringen; zunächst in einem Kloster in Italien, dann in einer kleinen Taize-Niederlassung auf Kuba.

Taize ist ein Symbol der ökumenischen Bewegung. Der Ort im südlichen Burgund ist Sitz einer christlichen Gemeinschaft und wurde zum Treffpunkt für Jugendliche aus aller Welt. Gründer der Brüdergemeinschaft war ab 1944 der Schweizer Calvinist Frere Roger (1915-2005).

Leben mit Straßenkindern

Der Bruderschaft gehören heute rund 90 Männer aus etwa 30 Ländern an, die aus protestantischen Kirchen und der katholischen Kirche stammen. Von ihnen lebt etwa ein Viertel in kleinen Gemeinschaften in Asien, Afrika und Südamerika. Diese Brüder teilen ihr Leben mit Straßenkindern, Gefangenen, Sterbenden und Einsamen.

In den frühen 70er Jahren fanden in Taize die ersten großen europäischen Jugendtreffen statt. 2005 rückte Frere Alois an die Stelle des durch ein Messerattentat getöteten protestantischen Gründers und Priors, Frere Roger; dieser hatte seine Nachfolge lange zuvor festgelegt.

Kein Priester

Über viele Jahre war Frere Alois Koordinator und Quartiermeister für die europäischen Taize-Treffen. Ein weiterer Schwerpunkt seiner Arbeit waren nach der politischen Wende von 1989 zahlreiche Reisen nach Mittel- und Osteuropa, wo die Gemeinschaft in den 90er Jahren mehrere Anlaufstationen für Menschen in Not einrichtete.

Frere Alois studierte in Lyon Theologie, ist jedoch kein Priester. In Taize organisierte er unter anderem die großen Jugendtreffen. Daneben komponierte er einige der geistlichen Gesänge. Ein Erfolgsgeheimnis der Gemeinschaft von Taize sieht Frere Alois in ihrer Einfachheit und im gemeinsamen Gebet. 

Taizé

Taizé ist ein Symbol der ökumenischen Bewegung. Der Ort im südlichen Burgund ist Sitz einer christlichen Gemeinschaft und wurde zum Treffpunkt für Jugendliche aus aller Welt. Der Bruderschaft gehören rund 100 Männer aus etwa 30 Ländern an, die aus der evangelischen und katholischen Kirche stammen. Von ihnen lebt etwa ein Viertel in kleinen Gemeinschaften in Asien, Afrika und Südamerika. Diese Brüder teilen ihr Leben mit Straßenkindern, Gefangenen, Sterbenden und Einsamen.

Hände beim Taizé-Gebet / © Harald Oppitz (KNA)
Hände beim Taizé-Gebet / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
KNA