Der Gründer des christlichen Kinder- und Jugendhilfswerks "Die Arche", Bernd Siggelkow, kritisiert den weitgehenden Verzicht auf Präsenzunterricht in der Corona-Krise. Schulen könnten ermöglichen, "dass fünf Kinder pro Klasse und Tag den
Unterricht besuchen", sagte Siggelkow der "Bild"-Zeitung (Mittwoch). Würden Kinder in die Schule gehen, dann würden die Lehrkräfte sehen, wie stark häusliche Gewalt um sich greift.
Lern- und Gesundheitseinschränkungen befürchtet
Derzeit säßen Schüler "ohne Drucker oder schulfähige Endgeräte zu Hause in einer beengten Wohnung" und "sollen digital für die Schule lernen, obwohl das Internet viel zu schwach ist". "Sie nehmen immer mehr zu, weil das Geld oft für gesunde Ernährung fehlt. Der fehlende Sportunterricht führt zu Energiestau und gesundheitlichen Einschränkungen", sagte Siggelkow.
Der "Arche"-Gründer konstatierte zum Umgang mit Kindern in der Corona-Krise: "Es sind bereits 25 Jahre, in denen ich für Kinder und gegen Kinderarmut kämpfe. Leider stelle ich fest, dass eine abgehängte Generation mittlerweile noch abgehängter ist."