Familienorganisationen kritisieren stockende Verhandlungen zu Kinderbetreuung

Recht auf Ganztagsbetreuung für Grundschüler

Obwohl im Koalitionsvertrag vorgesehen, stockten die Verhandlungen zum Anspruch auf Ganztagsbetreuung in der Grundschule, bemängeln Familienorganisationen. Die Betreuung sei eine Frage der Bildungsgerechtigkeit. 

Leeres Klassenzimmer in einer Grundschule / © Anna Nahabed (shutterstock)
Leeres Klassenzimmer in einer Grundschule / © Anna Nahabed ( shutterstock )

Familienorganisationen im Bund und in den Ländern fordern einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Kinder im Grundschulalter. Sie appellierten in einem am Donnerstag in Berlin veröffentlichten Brief an die Bundes- und Landesregierungen, die zurzeit stattfindenden Verhandlungen zeitnah abzuschließen und den Rechtsanspruch bis zu den Bundestagswahlen im September zu verabschieden.

Der Anspruch auf eine gute Ganztagsbetreuung sei durch die stockenden Verhandlungen zwischen Bund und Ländern stark gefährdet, heißt es weiter. Hindernisse seien die Einzelinteressen von Landesregierungen und ein mangelndes Entgegenkommen der Bundesregierung bei der Finanzierung der laufenden Kosten. Sollten die Verhandlungen scheitern, würde die Chance vertan, diesen notwendigen Baustein der Betreuung flächendeckend für alle Familien in Deutschland aufzubauen.

Familienorganisationen: Eine Frage der Bildungsgerechtigkeit

Familien hätten kein Verständnis dafür, wenn es keine Einigung über die im Koalitionsvertrag beschlossene Einführung eines Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung für Kinder im Grundschulalter gebe, so die Verbände. Es handele sich um eine Frage der Bildungsgerechtigkeit sowie um das Ziel einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Die Arbeitsgemeinschaft der deutschen Familienorganisationen (AGF) ist ein bundesweiter Zusammenschluss, dem unter anderem der Deutsche Familienverband (DFV), die evangelische arbeitsgemeinschaft familie (eaf) und der Familienbund der Katholiken (FDK) angehören.


Quelle:
KNA