Für Kardinal Lehmann ist Wahl von Trump ein Rätsel

Kopfschütteln

Kardinal Karl Lehmann kann die Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten nicht nachvollziehen. Ihm sei es "ein Rätsel, was die Amerikaner sich dabei gedacht haben", sagte der emeritierte Mainzer Bischof vor Journalisten in Duisburg.

Kardinal Karl Lehmann / © Boris Roessler (dpa)
Kardinal Karl Lehmann / © Boris Roessler ( dpa )

Wenn es eine Beeinflussung der Wahl aus dem Ausland gegeben haben sollte, sei dies erschreckend. Lehmann hat nach eigenen Worten aber keine unmittelbare Angst um den Weltfrieden.

Vieles werde auch unter der neuen amerikanischen Führung nicht so heiß gegessen wie gekocht und stelle sich mit der Zeit nüchterner dar. Allerdings sagte der Bischof auch: "Wenn unsere Demokratie wehrhaft und selbstbewusst werden muss, dann ist jetzt die Stunde." Er könne Menschen verstehen, die sich um den Verlust von Werten und Verbindlichkeiten sorgten.

Warnung vor Radikalisierungstendenzen in Deutschland

Mit Blick auf die Bundestagswahl im kommenden Jahr warnte Lehmann vor Radikalisierungstendenzen in Deutschland. "Wir haben noch Zeit gegenzusteuern", sagte der Kardinal. "Hoffentlich tun wir es auch." Für die Wahl 2017 müsse die richtige Grundstimmung wachsen.

Lehmann äußerte sich am Rande einer Vorlesung im Rahmen der Mercator-Professur 2016 der Universität Duisburg-Essen. Mit der 1997 eingerichteten Professur will die Universität das wissenschaftliche Vermächtnis des Duisburger Kartographen und Universalgelehrten Gerhard Mercator wachhalten. Bisher erhielten Persönlichkeiten wie Bundespräsident Richard von Weizsäcker, Filmregisseur Völker Schlöndorff, der Journalist Ulrich Wickert und die Frauenrechtlerin Alice Schwarzer die Professur.


Quelle:
KNA