Schauspieler Ben Becker schätzt die Kirche als Raum für existenzielle Themen. "Mich interessiert die Kirche als Ort, wo eine ernsthafte Auseinandersetzung stattfinden kann, und wo es Menschen gibt, mit denen ich diese Auseinandersetzung führe", sagte er dem Berliner "Tagesspiegel" (Mittwoch).
Der Schauspieler feiert am 1. November im Berliner Dom mit dem Programm "Todesduell" Premiere, bei dem er eine Predigt des britischen Autors und Geistlichen John Donne (1572-1631) interpretiert. Bereits in der Vergangenheit hat sich Becker biblischen Texten und Figuren gewidmet.
Auseinandersetzung mit biblischen Texten und Figuren
Kirche und Theater sind aus seiner Sicht "heilige Orte", weil man dort ruhig sein dürfe und in sich gehen könne. "Ich komme aus dem Theater und habe die Kirche erst viel später als Ort für Aufführungen entdeckt und ich finde es ganz toll, dass ich es geschafft habe, das Theater in die Kirche zu tragen."
Als christlicher Missionar sieht der 59-Jährige sich aber nicht. "Ich bin nicht dafür engagiert worden, die Schäfchen wieder zurück in die Kirche zu treiben. Das interessiert mich nicht." Auch glaubt er, "dass sich die Kirche ein bisschen verzettelt, den Anschluss verpasst hat". Sie biete aber eine Gegenwelt zu Kommerzialität und oberflächlichen Schönheitsidealen.