Fundamentaltheologe widerspricht Kardinal Schönborns Kritik

Missbrauch ist nicht instrumentalisiert

Über das kirchliche Amt des Bischofs und Priesters nachzudenken, sei das Recht des Synodalen Wegs in Deutschland, betont der Salzburger Fundamentaltheologe Gregor Maria Hoff. Er widersprach damit Kritik von Kardinal Schönborn.

Gregor Maria Hoff / © Harald Oppitz (KNA)
Gregor Maria Hoff / © Harald Oppitz ( KNA )

Wer darüber diskutiere, betreibe keine "Instrumentalisierung" des Missbrauchsskandals, schreibt Hoff in einem Beitrag für das Internetportal katholisch.de (Montag).

 © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
© Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )

Er widersprach damit dem Wiener Kardinal Christoph Schönborn, der entsprechende Kritik an den Debatten der Synodalversammlung in Frankfurt geäußert hatte.

Scharfe Existenzkrise

Den Delegierten der Synodalversammlung sei bewusst, dass sie keine dogmatisch relevanten Entscheidungen treffen könnten, die von universalkirchlichem Belang sind.

Dennoch müsse die Kirche "den Sinn priesterlichen Dienstes im Moment seiner schärfsten Existenzkrise, nämlich eines tiefgreifenden Glaubwürdigkeitsverlustes, neu bestimmen".

 Dritte Synodalversammlung
 / © Julia Steinbrecht (KNA)
Dritte Synodalversammlung / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Hoff fragt: "Über welche apostolische Nachfolgegarantie verfügt ein Amt, das in nicht unerheblichem Maße an sexuellem und geistlichem Missbrauch beteiligt war?"

Und habe die kirchliche Sakralmacht nicht zur Überhöhung des Amtes geführt – und Opfer gemacht? "Was ist mit der Kriminalgeschichte der kirchlichen Hierarchie? Wie unfassbar ist die Tatsache, dass die Amtsgnade nicht gereicht hat, zu verhindern, was unbedingt hätte verhindert werden müssen?"

Synodaler Weg

Der Begriff "Synodaler Weg" verweist auf das griechische Wort Synode. Es bedeutet wörtlich "Weggemeinschaft"; im kirchlichen Sprachgebrauch bezeichnet Synode eine Versammlung von Bischöfen oder von Geistlichen und Laien.

Der Reformdialog Synodaler Weg dauerte von Ende 2019 bis Frühjahr 2023. Dabei berieten die deutschen katholischen Bischöfe und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) zusammen mit weiteren Delegierten über die Zukunft kirchlichen Lebens in Deutschland.

Das gelochte Metallkreuz und Teile des Schriftzugs Synodaler Weg  / © Julia Steinbrecht (KNA)
Das gelochte Metallkreuz und Teile des Schriftzugs Synodaler Weg / © Julia Steinbrecht ( KNA )
Quelle:
KNA