Zugleich bitten die Bischöfe bei der schrittweisen Rückkehr ab 15. Mai zum vertrauten kirchlichen Leben um "Geduld, Verantwortungsgefühl und Rücksichtnahme verbunden mit dem Blick auf verschiedene Formen des Kirche-Seins", heißt es im am Sonntag veröffentlichten Hirtenbrief.
Laut der zeitgleich veröffentlichten Rahmenordnung der Bischofskonferenz werden ab 15. Mai wieder Gottesdienste in kleiner Gemeinschaft gefeiert. Ebenso können kleinere Hochzeiten, Taufen, Erstkommunionfeiern, Firmungen, Krankensalbungen und Begräbnisse im engen Rahmen stattfinden. Alle Feiern fänden "unter strenger Einhaltung der Hygienevorschriften" statt, so die Bischöfe.
"Wichtig ist das Bewusstsein der Gottesdienstgemeinde, dass es sich um einen Dienst des stellvertretenden Gebetes für die ganze Gemeinde handelt." Weiterhin bleibe daneben die "Mitfeier des Gottesdienstes über die Medien ein wichtiger Teil des Glaubenslebens".
Zeit der Hauskirche und Solidarität
"Große kirchliche Feste und Feiern, Pfarrfeste, Patrozinien, große Begräbnisse oder Hochzeiten können leider bis mindestens Ende August nicht in gewohnter Art und Weise gefeiert werden", halten die Bischöfe fest. "Die Erstkommunionen und Firmungen werden auf einen späteren Zeitpunkt verschoben, ebenso größere Trauer- und Gedenkgottesdienste." Es sei "eine Zeit der Hauskirche", in der viele ihr Christsein in schlichter und zugleich hilfreicher Weise lebten.
Die Krise sei auch "eine Zeit der Solidarität", so die Bischöfe. So seien in den letzten Wochen viele Initiativen entstanden; Familien bewährten sich "trotz großer Belastungen als natürliches Fundament der Gesellschaft", heißt es im Hirtenwort. "Für all das sei ein herzliches Danke gesagt." Mit den Einschränkungen seien jedoch auch neue soziale Probleme entstanden. "Aus diesem Grund bitten wir, auch weiterhin Solidarität mit den Betroffenen zu zeigen, sei es durch persönliche Hilfe oder materielle Unterstützung", so der Episkopat.
Der Titel des Hirtenworts "Gebet und stiller Dienst" verweist auf ein Zitat des Papstes bei der Feier am 27. März auf dem leeren Petersplatz. "Papst Franziskus ist uns ein Vorbild im Kampf gegen die Pandemie und er sagt: 'Gebet und stiller Dienst - das sind unsere siegreichen Waffen'", schreiben Österreichs Bischöfe.