Gebetsanliegen des Papstes für den Dezember

Dank an freiwillige Helfer

In seiner Gebetsanliegen für den Dezember lädt Papst Franziskus ein, für Freiwillige in Non-Profit-Organisationen zu beten. Dazu zählen auch die kirchlichen Hilfswerke, die von Spenden und dem Engagement freiwilliger Helfer leben.

Autor/in:
Martin Maier SJ
Papst Franziskus betet mit geschlossenen Augen / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus betet mit geschlossenen Augen / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Der 2018 verstorbene Dirigent Enoch zu Guttenberg wurde einmal gefragt, was den menschlichen Geist im Unterschied zum Tier ausmacht. Seine Antwort: "Alles, was in selbstloser Liebe geschieht, das unterscheidet uns, das macht uns zu Menschen." Diese Einschätzung steht im Einklang mit dem christlichen Menschenbild.

Papst Franziskus / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )

Im Glaubensbekenntnis ist das "pro nobis" zentral: Aus Liebe für uns ist der Sohn Gottes Mensch geworden. Das zieht sich durch sein Leben hindurch: Jesus war Mensch für andere - besonders und bevorzugt für die Armen, die Kranken, diejenigen, die an den gesellschaftlichen Rändern existierten. Am Ende schenkte er sich ganz: "Mein Leib, der für euch hingegeben wird, mein Blut, das für euch vergossen wird".

Die Enzyklika "Caritas in veritate"

Eng damit verbunden ist das Prinzip der Unentgeltlichkeit - die Erfahrung, dass vieles ein Geschenk ist. Dazu gehört in erster Linie das Leben, das uns völlig umsonst und ohne unser Zutun geschenkt ist. Dazu gehört die Liebe, die nur als ein freies Geschenk empfangen und gegeben werden kann. Dazu gehören das Glück, die Gesundheit, die Zufriedenheit, die Zeit, die Intelligenz und die Freunde.

Was ist das Gebetsanliegen des Papstes?

Das Video vom Papst oder auch das Gebetsanliegen ist ein Projekt des Weltweiten Gebetsnetzwerks des Papstes. In kurzen Videos stellt Papst Franziskus seine monatlichen Gebetsanliegen vor, in denen es um die Herausforderungen der Menschheit und den Auftrag der Kirche geht. Auf Youtube können Gläubige dem Kanal "Das Video vom Papst" folgen. (DR)

Jeder darf eine Kerze für sein persönliches Gebetsanliegen anzünden. / © Franziska Strecker (NF)
Jeder darf eine Kerze für sein persönliches Gebetsanliegen anzünden. / © Franziska Strecker ( NF )

Papst Benedikt XVI. hat in seiner Enzyklika "Caritas in veritate" (2009) das Prinzip der Unentgeltlichkeit in einer besonderen Weise herausgestellt: "Während man früher der Ansicht sein konnte, dass man zuerst für Gerechtigkeit sorgen müsse und dass die Unentgeltlichkeit danach als ein Zusatz hinzukäme, muss man heute festhalten, dass ohne die Unentgeltlichkeit auch die Gerechtigkeit nicht erreicht werden kann".

Was bedeutet "Non-Profit"?

Non-Profit-Organisationen sind so etwas wie eine institutionelle Übersetzung dieser menschlichen und christlichen Grundwahrheiten. Im Unterschied zu gewinnorientierten Organisationen zielen Non-Profit-Organisationen auf keine eigenen Vorteile, sondern setzen sich für andere Menschen oder für die Erhaltung der Schöpfung ein. Diejenigen, die sich in diesen Organisationen engagieren, tun dies freiwillig und ohne Entgelt.

Dazu gehören Freiwilligendienste, in denen sich junge Menschen in kirchlich-sozialen Projekten engagieren, zumeist in Ländern des Südens. Häufig kehren sie verändert und mit der Erfahrung zurück, mehr geschenkt bekommen als gegeben zu haben. Dem entsprechen die Ergebnisse einer Forschungsgruppe, die untersucht hat, ob es einen Unterschied für das eigene Wohlbefinden macht, ob man Geld für sich selbst oder für andere ausgibt. Die Wissenschaftler stellten fest, dass Menschen, die Geld für andere ausgegeben hatten, sich danach glücklicher fühlten als vorher - egal, ob sie arm oder reich waren.

Die Adveniat-Weihnachtsaktion

Zu den bekanntesten Non-Profit-Organisationen zählen die kirchlichen Hilfswerke, die in der Öffentlichkeit zudem als ein positives Gesicht der Kirche wahrgenommen werden. Sie leben von Spenden und vom freiwilligen Engagement vieler Menschen in den Gemeinden. Dies trifft auch für das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat zu, das traditionell an Weihnachten zu Spenden und zum Teilen einlädt.

Eröffnung der Adveniat-Aktion in Trier / © Nicolas Ottersbach (DR)
Eröffnung der Adveniat-Aktion in Trier / © Nicolas Ottersbach ( DR )

Das Motto der diesjährigen Adveniat-Weihnachtsaktion lautet "Gesundsein Fördern". Von dem Aktionsplakat blickt mit hoffnungsfrohen Augen ein Baby aus Guatemala, das von einer Ärztin aus der Kleinkindpastoral gehalten wird. In keinem Land Lateinamerikas sind so viele Kinder unterernährt wie in Guatemala.

Schwester Geanni Ramos bildet mit Hilfe von Adveniat Frauen und Männer aus, die Familien von der Schwangerschaft an bei Ernährung, Gesundheit und Erziehung beistehen. "Es geht darum, allen Kindern und allen Familien eine Chance zu geben", erklärt sie. Mit ihrem Einsatz verbindet sich die Erfahrung, dass das Leben reicher wird, je mehr man es hingibt, um anderen Leben zu geben.

Quelle:
KNA