Kardinal Pell hat keine Albträume von den Nächten im Gefängnis

Gefängniszeit "hart, aber nicht fürchterlich"

Der wegen Missbrauchsvorwürfen zeitweise inhaftierte Kardinal George Pell hat seine Gefängniszeit als "hart, aber nicht fürchterlich" empfunden. Schlechte Träume wegen der Nächte in Haft habe er nie gehabt.

Kardinal George Pell / © Paul Haring (KNA)
Kardinal George Pell / © Paul Haring ( KNA )

Die Polizisten hätten ihn nicht sonderlich angefeindet. Bis auf die letzten vier Monate sei er zudem in Einzelhaft gewesen, sagte der Australier dem "Corriere della Sera" (Donnerstag). "Die letzten vier Monate waren anders. Es waren vier Mitinsassen, zwei davon Muslime, in meiner Zelle und die waren sehr sympathisch", so Pell weiter.

404 Tage im Gefängnis

Der Kardinal war Ende 2018 von einer Jury auf der Basis einer Zeugenaussage für schuldig befunden worden, 1996 als Erzbischof von Melbourne nach der Messe zwei minderjährige Chorknaben sexuell missbraucht zu haben. Im Februar 2019 wurde er zu sechs Jahren Haft verurteilt. Nach 404 Tagen im Gefängnis wurde der ehemalige Finanzchef des Vatikan im April 2020 vom höchsten Gericht Australiens aus Mangel an Beweisen freigesprochen.

Seine Tage seit seiner Freilassung seien geprägt von "Gebet und der Buße". Die Hälfte der Zeit verbringe er in Italien, die andere Hälfte in Australien. "Ich treffe viele Menschen, schreibe, und versuche, einigen Missbrauchsopfern zu helfen", so Pell.


Quelle:
KNA