Gegner von Jerusalem-Marathon kündigen Protest an

Die geteilte Stadt

Eine israelisch-palästinensische Gruppe hat Proteste gegen den für diesen Freitag geplanten Marathon in Jerusalem angekündigt. Zu der Veranstaltung werden nach Angaben der Stadt mehr als 30.000 Läufer aus über 60 Ländern erwartet.

Jerusalem Marathon 2016 / © Abir Sultan (dpa)
Jerusalem Marathon 2016 / © Abir Sultan ( dpa )

Mit den Kundgebungen sollen Bewohner und Läufer darauf aufmerksam gemacht werden, "dass Jerusalem keine vereinte Stadt ist, in der Sport und kulturelle Aktivitäten neutral sind", heißt es in einer Pressemiteilung der Organisation "Freies Jerusalem" vom Donnerstag.

Der Marathon präsentiere Jerusalem als "normale, kosmopolitische Stadt", dabei stehe ein Teil der Stadt seit 50 Jahren unter Besatzung. Die Marathonstrecke führe dabei wie in den Vorjahren auch durch Gebiete Ostjerusalems jenseits der sogenannten Grünen Linie und störe das Leben vieler Palästinenser, die nicht Teil der Veranstaltung seien.

Kein Arabisch

Die fehlende Einbeziehung der arabischen Bewohner Jerusalems hatte auch der Gründer der jüdisch-arabischen Laufgruppe "Läufer ohne Grenzen", Yisrael Haas, gegenüber der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) kritisiert. So seien etwa die Ausschreibung oder Informationen zum Marathon nur auf Hebräisch oder Englisch, nicht aber auf Arabisch verfügbar.

Weitere Proteste

Mit einer Störung der Laufveranstaltung hatten auch strengreligiöse Juden gedroht. Sie wollen damit die Freilassung eines vergangene Woche verhafteten Wehrdienstverweigerers erreichen. Die Polizei kündigte erhöhte Sicherheitsvorkehrungen und den Einsatz zusätzlicher Polizisten und Grenzpolizisten an.


Quelle:
KNA